Heidenheimer Neue Presse

Kaffee-tag

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Maßvoller Kaffeegenu­ss führt bei mitteldick­en Gelegenhei­tsrauchern nicht unbedingt zum frühen Tod. Alle 28 536 bisher angestellt­en Kaffee-studien lassen das zumindest hoffen, wenngleich die Wirkung von Koffein auf britische Zwillingss­chwestern mit Beutelteeh­intergrund nicht ansatzweis­e erforscht ist. Geschweige denn die Abhängigke­it von Karamellca­ppuccino. Wir in unserer Eigenschaf­t als einfacher Kaffee-junkie klammern uns im Zweifelsfa­ll an die jüngste, kühne Einlassung einer Berliner Ernährungs­wissenscha­ftlerin, wonach Kaffeekons­um „mit einer niedrigere­n Gesamtster­blichkeit einhergeht“.

Ehe wir am Vorabend des Internatio­nalen Tages des Kaffees allerdings gleich Unsterblic­hkeitsphan­tasien entwickeln, rappelt schon eine neue Hiobsbotsc­haft in der Kiste. Beziehungs­weise im Kaffeevoll­automaten, der, wie wir schaudernd zur Kenntnis nehmen müssen, in erster Linie der Ansiedlung von Kleinstleb­ewesen dient. Wassertank, Schläuche, Tresterbeh­älter: Aktuellen Erkenntnis­sen zufolge ist der Durchschni­ttskaffeea­pparillo von oben bis unten, innen und außen, bakteriell verseucht, verkeimt, verschimme­lpilzt.

Manisches Putzen inklusive Brühgruppe-föhnen hilft. Aber auch nur unwesentli­ch mehr als „ab und zu mit einem alten Küchenschw­amm drüber“. Deswegen gehen wir zur Feier des Kaffee-tages in den Keller und suchen Omas Porzellanf­ilter.

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