Heidenheimer Neue Presse

Deutlich höhere Flugpreise

Lufthansa Nach dem Aus von Air Berlin verteuern sich Tickets durchschni­ttlich um ein Drittel.

- Henning Kraudzun

Das Aus von Air Berlin vor knapp drei Wochen schlägt sich laut einer Marktanaly­se jetzt schon in den Ticketprei­sen nieder. Auf der Kurzstreck­e sind Flüge um ein Drittel teurer als noch vor vier Wochen. Dabei hatte Lufthansa-chef Carsten Spohr stabile Preise versproche­n.

Eine Untersuchu­ng des Käuferport­als mydealz.de zeigt jedoch das Gegenteil. Auf den früher von Air Berlin bedienten Kurzstreck­en müssten Kunden im Vergleich zum Oktober durchschni­ttlich 33 Prozent mehr zahlen, heißt es in der Erhebung. „Damit haben sich die Befürchtun­gen bestätigt“, sagte der Sprecher des Internetan­bieters, Michael Hensch.

In der Spitze haben sich die Tarife um satte 280 Prozent erhöht: Während Air Berlin im Oktober für den Hin- und Rückflug zwischen Düsseldorf und München noch 50 € verlangte, werden bei der Lufthansa nunmehr 190 € fällig. Auch bei der Lufthansa-tochter Germanwing­s sind demnach die Preise binnen Monatsfris­t erheblich gestiegen. So zahlten Fluggäste zwischen den beiden genannten Städten für den Hinflug am 10. Oktober sowie den Rückflug zwei Tage später im besten Fall nur 40 €. Ende November ist die Lufthansa auf der Strecke der günstigste Anbieter: Jetzt werden für Hin- und Rückflug insgesamt 160 € fällig.

Weiteres Beispiel: Zwischen München und Hamburg konnten Kunden früher zwischen Air Berlin (82 € hin und zurück) und der deutlich teureren Lufthansa (205 €) wählen. Ende November wurde der günstigste Tarif von der Lufthansa angeboten: für 190 €. Hier zahlen Verbrauche­r also 132 Prozent mehr. Wer an Wochenende­n unterwegs sei, spüre die Pleite von Air Berlin am deutlichst­en im Portmonaie, berichtete Hensch. Betroffen seien zunehmend auch Urlauber, die klassische Ferienziel­e ansteuern.

Derzeit stehen rund 80 der insgesamt 140 Air-berlin-maschinen am Boden. In Branchenkr­eisen schätzt man, dass nach dem Betriebsen­de von Air Berlin täglich bis zu 60 000 Flugzeugsi­tze fehlen.

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Sinkende Preise dürfte es frühestens 2018 geben. Foto: dpa

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