Barbie mit Kopftuch und Säbel
Wespentaille. Und tussihaft. Mehr fällt einem oft nicht ein, wenn man an eine Barbie-puppe denkt. Sie als Vorbild zu sehen, ist nicht leicht. Das will der Us-spielzeughersteller Mattel, der Produzent der Kult-puppe, schon länger ändern.
Zunächst bekam das Püppchen etwas mehr Plastik auf die Rippen. Realistischer sollte das wirken. Dann kamen noch verschiedene dunklere Haut- und Haarfarben dazu. Wegen der Vielfalt, und um Stereotype abzubauen. Jetzt bekommt Barbie einen Hidschab, ein Kopftuch, das Haare, Hals und Brust bedeckt. Bevor der große Aufschrei kommt: durchatmen! Es geht um Vorbilder. Für die Puppe hat die Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad als Vorlage gedient. Als erste Us-sportlerin mit Hidschab war sie 2016 in Rio bei Olympia angetreten.
Ein Anruf bei Mattel in Deutschland klärt manche Fragen, die sich hier auftun. Ja, die Puppe habe auch Haare unter dem Hidschab. Wechselkleidung gäbe es genug für die neue Version. Schließlich trage ihr Vorbild gern Modisches. Lebensnah soll die Puppe sein. Und dazu gehört wohl auch, dass ein männlicher Begleiter à la Ken nicht geplant sei. Schließlich steht die Frau selbst ihren Mann.
Übrigens gibt es die Puppe erst mal nur in den USA, und als potenzielle Käufergruppe sieht der Konzern vor allem die erwachsenen Sammler. Von wegen Vorbildfunktion.