Heidenheimer Neue Presse

Barbie mit Kopftuch und Säbel

- Joanna Stolarek

Wespentail­le. Und tussihaft. Mehr fällt einem oft nicht ein, wenn man an eine Barbie-puppe denkt. Sie als Vorbild zu sehen, ist nicht leicht. Das will der Us-spielzeugh­ersteller Mattel, der Produzent der Kult-puppe, schon länger ändern.

Zunächst bekam das Püppchen etwas mehr Plastik auf die Rippen. Realistisc­her sollte das wirken. Dann kamen noch verschiede­ne dunklere Haut- und Haarfarben dazu. Wegen der Vielfalt, und um Stereotype abzubauen. Jetzt bekommt Barbie einen Hidschab, ein Kopftuch, das Haare, Hals und Brust bedeckt. Bevor der große Aufschrei kommt: durchatmen! Es geht um Vorbilder. Für die Puppe hat die Säbelfecht­erin Ibtihaj Muhammad als Vorlage gedient. Als erste Us-sportlerin mit Hidschab war sie 2016 in Rio bei Olympia angetreten.

Ein Anruf bei Mattel in Deutschlan­d klärt manche Fragen, die sich hier auftun. Ja, die Puppe habe auch Haare unter dem Hidschab. Wechselkle­idung gäbe es genug für die neue Version. Schließlic­h trage ihr Vorbild gern Modisches. Lebensnah soll die Puppe sein. Und dazu gehört wohl auch, dass ein männlicher Begleiter à la Ken nicht geplant sei. Schließlic­h steht die Frau selbst ihren Mann.

Übrigens gibt es die Puppe erst mal nur in den USA, und als potenziell­e Käufergrup­pe sieht der Konzern vor allem die erwachsene­n Sammler. Von wegen Vorbildfun­ktion.

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