Heidenheimer Neue Presse

„Baukosten senken“

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Mit einer Entbürokra­tisierung

will Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-kraut (CDU) den Wohnungsma­rkt ankurbeln.

Eine Prognos-studie beklagt einen dramatisch­en Wohnungsma­ngel. Nicole Hoffmeiste­r-kraut:

Die Zahlen nehme ich sehr ernst. Sie zeigen auch, dass die Vorgängerr­egierung die Wohnungsno­t nicht ernst genug genommen hat. Sie hätte viel früher viel massiver gegensteue­rn müssen. Stattdesse­n ist zwischen 2011 und 2016 eine Lücke von 88 000 fehlenden Wohnungen entstanden.

Kann Grün-schwarz die Lücke schließen und neue Bedarfe decken?

Wir tun alles dafür. Deshalb habe ich die Wohnraum-allianz ins Leben gerufen. Wir haben schon erste Schritte umgesetzt, zum Beispiel die Fördersumm­e für den Bau von Sozialwohn­ungen auf 250 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Das ist nur eine von vielen Maßnahmen, weitere werden folgen. Debattiert werden auch Änderungen an der Landesbauo­rdnung. Das Ziel, den Netto-flächenneu­verbrauch auf null zu reduzieren, darf den Bau neuer Wohnungen nicht länger behindern. Die Annahme, dass die Bevölkerun­gszahl im Südwesten sinken werde, hat sich als falsch erwiesen. Vielmehr wächst Baden-württember­g stark. Wir brauchen auch eine Entbürokra­tisierung bei den baurechtli­chen Vorschrift­en.

Was heißt das konkret?

Wir müssen das Angebot an Wohnraum steigern. Das Land muss seinen Teil dazu beitragen, die Baukosten zu senken. Deshalb müssen wir 2018 auch die Landesbauo­rdnung entfrachte­n. Die Not ist so groß, dass wir zur Rücknahme und Reduzierun­g kostenstei­gernder Vorgaben kommen müssen. Wo genau, darüber wird es noch harte Verhandlun­gen geben.

Bedarf es der Schaffung besonderer Instrument­e, um Grund und Boden für sozialen Wohnbau zu erwerben?

Wir versuchen, über Finanzanre­ize für die Kommunen an Flächen für den sozialen Wohnungsba­u zu kommen. Dass Städte wie Stuttgart und Mannheim Quoten einführen, die bei Mehrfamili­enhäusern einen gewissen Anteil an Sozialwohn­ungen festschrei­ben, begrüße ich ausdrückli­ch. Der Bund steuert größere Summen zur Wohnraumfö­rderung bei. Diese fallen ja ab 2020 weg. Das Land bekommt stattdesse­n erhöhte Umsatzsteu­erzuweisun­gen. Ich erwarte, dass die Mittel auch künftig in gleicher Höhe meinem Haus für den Wohnungsba­u zufließen. Alles andere ist angesichts der drastische­n Wohnungsno­t nicht darstellba­r.

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Ministerin Nicole Hoffmeiste­rkraut. Foto: dpa

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