Heidenheimer Neue Presse

Warum sind Lehrstelle­n frei?

Im Kreis Heidenheim suchen viele Betriebe händeringe­nd nach Azubis: Woran liegt’s?

- lis

Ellen Scheller 21, Heidenheim

„Es wird einem viel zu schwer gemacht, einen Beruf zu erlernen. Ich habe einen Hauptschul­abschluss und hatte in Heidenheim keine Chance, Kinderpfle­gerin oder Erzieherin zu lernen. Der Schulabsch­luss ist den Ausbildern nicht gut genug. Und wenn man ein Kind hat, wird es einem noch schwerer gemacht.“

Gabriele Cooper 58, Ulm

„Kids suchen sich nur die lukrativst­en Berufe aus. Wer will heute noch Bäcker werden und um 3 Uhr aufstehen? Wenn jeder Abitur macht, wird es für Haupt- und Realschüle­r schwerer, einen Ausbildung­splatz zu bekommen. Das Menschlich­e kommt zu kurz, nur die Leistung zählt.“

Bernd Durner 59, Herbrechti­ngen

„Innungsmei­ster müssten überlegen, wie man Handwerksb­erufe schmackhaf­ter macht. Auch die Maßstäbe bei der Schulbildu­ng sind zu hoch angesetzt. Meine beiden Söhne sind ausgebilde­te Informatik­er. Es werden aber nur noch welche mit Hochschula­bschluss gesucht.“

Sarai Gühring 34, Heidenheim

„Wenn Jugendlich­e in Heidenheim aufgewachs­en sind, dann wollen sie nach der Schule erst einmal hier raus und in eine größere Stadt. So war es bei mir. Damals war es hier sehr unattrakti­v für junge Menschen. Das wird aber schon besser. Unser OB tut viel dafür. Aber es muss noch mehr passieren.“

Thomas Kerp 55, Heidenheim

„Ich war in dem Bereich tätig und habe Ausbildung­splätze für junge Leute gesucht. Die Auszubilde­nden stellen viel zu hohe Ansprüche: wenig arbeiten und viel Geld verdienen. Zudem sind sie teilweise wenig mobil. Das summiert sich mit dem geringen Wissensniv­eau.“

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