„Das Bild ist später entstanden“
Kunst Christie’s versteigert das Gemälde „Salvator mundi“von Leonardo da Vinci. Aber hat er es selbst gemalt?
New York/leipzig.
Das Gemälde „Salvator Mundi“soll heute soll bei Christie’s in New York versteigert werden. Christie’s zufolge ist es das letzte bekannte Werk von Leonardo da Vinci in Privatbesitz. Doch nicht alle Experten sind sicher, dass das Porträt von Jesus Christus in Öl auf Walnussholz tatsächlich von da Vinci allein gefertigt wurde. Auch der Leipziger Professor und Kunsthistoriker Frank Zöllner nicht. Er kritisiert den Umgang des Auktionshauses mit dem Gemälde. Sie haben in Ihrem Werkkatalog bei dem Gemälde „Salvator Mundi“hinter den Urheber „Leonardo da Vinci und Werkstatt“ein Fragezeichen gesetzt. Wieso? Frank Zöllner:
Der Entwurf stammt sicher von Leonardo da Vinci, und er hat an dem Salvator vermutlich mitgemalt. Einiges spricht aber dafür, dass es von Schülern überarbeitet wurde. In der Forschung sprechen wir von einer Werkstattarbeit. Leonardo ist also meines Erachtens nach nicht der alleinige Autor.
Was deutet darauf hin, dass es nicht von Leonardo allein gefertigt wurde?
Zum einen wird der Salvator im Gegensatz zu allen anderen ab 1500 entstandenen Gemälden Leonardos in zeitgenössischen Quellen nicht erwähnt. Zudem weist das Werk neben mehreren starken Stellen auch etliche schwache Partien auf. Außerdem ist das Gemälde stark restauriert und damit ebenso ein Werk der Restauratorin. Zudem passt der Salvator nicht in Leonardos Chronologie: Die Art der Hell-dunkel-malerei weist darauf hin, dass es später entstanden sein müsste, als es datiert wurde. Damit es dahingehend wieder passt, verhält sich das Auktionshaus höchst dubios. Es wurden sogar andere Werke von Leonardo umdatiert, um dieses Problem zu lösen. Info