Heidenheimer Neue Presse

Herkunft der Flüchtling­e ändert sich deutlich

Nur noch 256 Flüchtling­e sind in der Obhut des Landratsam­ts. Davon sind 145 Schwarzafr­ikaner. Der Kreis baut seine Quartiere für Erstaufnah­men ab. Von Günter Trittner

-

Das Gesicht des Flüchtling­s im Landkreis ändert sich. Zu Spitzenzei­ten im Frühjahr 2016 waren 1632 Menschen in Gemeinscha­ftsunterkü­nften untergebra­cht. Eine Task Force im Landratsam­t suchte im Eiltempo nach immer weiteren Quartieren, an die 1000 Personen im Landkreis wollten ehrenamtli­ch helfen, damit die Flüchtling­e einen Fuß auf den Boden bekommen. Und wenn von Flüchtling­en die Rede war, dann meist von Syrern.

Zwei Jahre danach warten gerade noch 256 Flüchtling­e in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften des Landkreise­s den Ausgang ihres Asylverfah­rens ab und im Wesentlich­en sind dies mit 145 Personen Schwarzafr­ikaner. Führend sind die Nigerianer. Insgesamt haben Flüchtling­e aus 21 Ländern derzeit im Landkreis ihr Quartier. Zur jüngsten Sitzung des Bildungs- und Sozialauss­chusses hatte der Erste Landesbeam­te Peter Polta diese aktuellen Zahlen mitgebrach­t. „Wir sind wieder völlig im Normalbetr­ieb“, so seine Aussage.

Normalbetr­ieb für die Landkreisv­erwaltung bedeutet freilich eine erhöhte Aktivität für die Kommunen. Denn diesen hat der Landkreis inzwischen 1180 Personen für die Anschlussu­nterbringu­ng zugewiesen, welche entweder als Asylbewerb­er anerkannt sind oder deren Aufenthalt geduldet wird. Für diese Personen müssen die Kommunen für Unterkünft­e sorgen. Mitunter können sie dabei vom Landratsam­t angemietet­e Wohnungen und Gebäude übernehmen. Der Landkreis selbst betreibt nur noch in Heidenheim, Steinheim und Giengen Einrichtun­gen für Flüchtling­e.

Die Zahl der anerkannte­n und geschützte­n Flüchtling­e liegt derzeit knapp unter 1500. Im Laufen ist das Verfahren noch für wenig über 500 Flüchtling­e. Abgeschobe­n wurden seit Februar 2016 194 abgelehnte Asylbewerb­er. Laut Polta gibt es ein wachsendes Problem im Vollzug der Abschiebun­gen, da die Personen nicht angetroffe­n werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany