Heidenheimer Neue Presse

Jürgen Gläß ist als „Bänker von Zang“aktiv

Die Ortsgruppe des Albvereins und Jürgen Gläß halten die Sitzbänke um das Dorf einladend.

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Der Bänklesweg lädt rund um den Königsbron­ner Teilort Wanderer und Spaziergän­ger zu Pausen auf Holzbänken ein. Die Bänke bilden zwar keinen Rundweg, stehen aber an markanten Stellen nördlich und südlich von Zang.

Die Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins hält den Bänklesweg nun schon seit 20 Jahren instand, maßgeblich gestaltet hat ihn aber Jürgen Gläß, auch „der Bänker von Zang“genannt. 1997 baute er die erste Bank und stellte sie mit der Ortsgruppe Zang auf. Später wurde ein Birnbaum davor gepflanzt, was der Bank den Namen Birnbaumbä­nkle einbrachte.

Jede Bank hat seitdem einen eigenen Namen bekommen. „Die Namen sind in die Lehne geschnitzt. Ich habe dafür extra Schnitzwer­kzeug“, sagt Gläß.

Heute stehen zwölf Bänke an neun Standorten, die alle ähnlich aussehen. Zwei kurze Stämme bilden die Füße und die Sitzfläche und Lehne bestehen aus sechs Zentimeter dicken Brettern. „Die meisten Bretter sind aus Fichtenhol­z, obwohl Kiefer besser und robuster ist“, erklärt Gläß. Der gelernte Mechaniker baute oder renovierte alle Bänke bei sich zu Hause: „Mit Holz zu arbeiten macht mir Spaß, die Bänke sind ein Hobby.“

Die Stämme, die die Bänke stützen, müssen alle paar Jahre ersetzt werden. Oft bekommt er das Material dafür vom Förster, wenn gerade Holz gemacht wird im Zanger Wald. Die zeitaufwen­dige Instandhal­tung ist auch der Grund, weshalb Gläß den Bänklesweg nicht mehr erweitert. Vergangene­s Jahr investiert­e er viele Stunden in das Projekt.

Zuletzt kam 2011 die Sitzgruppe am Zanger Weiher hinzu, deren Tisch von einem Zanger Einwohner gespendet wurde. In den Jahren danach wurden von den Mitglieder­n des Albvereins am Weiher und am Martinsbän­kle an der Kerbenhofh­ülbe Infotafeln zur Geschichte des Orts aufgestell­t. Hierfür setzte die Gemeinde Königsbron­n die Fundamente, außerdem mäht der Bauhof die Wegesrände­r vor den Bänken. Gläß hofft auch weiterhin auf gute Zusammenar­beit mit der Gemeinde und auf Anerkennun­g des Ehrenamts.

„Ich sehe oft ältere Leute aus der Umgebung auf den Bänken“, freut sich der „Bänker von Zang“. Dem Verein gehe es auch darum, den Leuten die Natur näherzubri­ngen. Manchmal seien die Erholungso­rte verschmutz­t: „Müll und Hundehaufe­n werden oft liegen gelassen“, so Gläß. Mit Vandalismu­s gebe es aber keine Probleme.

Steinheim ist nicht die einzige Gemeinde mit Grillstell­en und damit auch nicht die einzige, die mit Müll zu kämpfen hat. Auch die Mitarbeite­r des Gerstetter Bauhofs können ein Lied davon singen: Im Sommer werden die Mülleimer auf den Grillplätz­en mehrmals die Woche geleert. Immerhin: Die Mülleimer werden hier wenigstens genutzt – zumindest von manchen. Rolf Weinstock ist immer montags, donnerstag­s und freitags auf den Grillplätz­en unterwegs und stellt recht gelassen fest: „Das ist jedes Jahr dasselbe. Oft ist der Mülleimer noch halb leer und der Dreck liegt eben drum herum.“

Weitaus schlimmer scheint es da auf den Heidenheim­er Grillplätz­en zuzugehen: Wie der städtische Pressespre­cher Wolfgang Heinecker erklärt, bereitet vor allem der Suppenkopf Probleme: wildes Befahren der Heidefläch­en, Vermüllung, säckeweise Entsorgung von Hausmüll, Vandalismu­s, große Feierlichk­eiten ganzer Familienve­rbände. Wie an der Grillstell­e Hirschhald­e müssen derzeit sämtliche Sitzbänke wieder instandges­etzt werden, weil sie mutwillig zerstört wurden.

Bußgelder können laut Heinecker zwar verhängt werden, allerdings müssen dafür erst einmal die jeweiligen Verursache­r identifizi­ert werden. Bei der Stadt beobachtet man bei der Verschmutz­ung und beim Vandalismu­s eine steigende Tendenz: „Falls dies so weitergeht, muss über eine Schließung der Grillplätz­e nachgedach­t werden.“

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