Merkel fordert: Skigebiete sollen dichtmachen
Kanzlerin setzt auf einheitliche Regeln für Wintersport in Europa. Die Bundesbürger stimmt sie auf eine weitere Verlängerung der Corona-auflagen ein.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich mit Blick auf den Winterurlaub für die Schließung aller Skigebiete in Europa ausgesprochen. „Wir werden uns in Europa um eine Abstimmung bemühen“, sagte sie in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag. Damit unterstützte sie einen Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der darauf dringt, alle europäischen Skigebiete bis zum 10. Januar geschlossen zu halten, um neue Corona-ausbrüche wie im österreichischen Ischgl zu verhindern.
Deutschlands Liftbetreiber halten dagegen: Ein Wintersportverbot wäre für die betroffenen Regionen katastrophal und zudem unverständlich, sagte Matthias Stauch, Vorstand des Verbandes Deutscher Seilbahnen. Bewegung an der frischen Luft sei gesund, und das Infektionsgeschehen in Ischgl sei nicht vom Skibetrieb ausgegangen. „Wir wollen bei uns kein Halligalli“, betonte er.
Eine einheitliche Linie zeichnet sich in Europa nicht ab.
Während Italien mit Blick auf die hohen Corona-infektionszahlen eine Schließung der Skigebiete befürwortet, lehnen Österreich und die Schweiz das ab. Frankreich will zwar die Skigebiete grundsätzlich öffnen, aber die Skilifte geschlossen halten.
Kanzlerin Merkel stimmte die Menschen in Deutschland auf eine weitere Verlängerung der Corona-maßnahmen ein: „Angesichts des hohen Infektionsgeschehens gehen wir davon aus, dass die Beschränkungen bis Anfang Januar weiter gelten müssen, jedenfalls für die allermeisten Teile der Bundesrepublik Deutschland.“Sie beschwor die Bürger, die Regeln einzuhalten. „Gerade jetzt, da wir so viel an Weihnachten und an den kommenden Jahreswechsel denken, wünsche ich mir und wünsche ich uns allen, dass wir mehr denn je miteinander und füreinander einstehen“, sagte sie. Die Opposition kritisierte das Vorgehen von Bund und Ländern und forderte eine stärkere Einbindung des Bundestags.