Heidenheimer Neue Presse

Hilfen für Raucher

Bund plant Maßnahmen, um Tabakkonsu­m zu senken.

- Von Michael Gabel und Ellen Hasenkamp

Die Bundesdrog­enbeauftra­gte Daniela Ludwig (CSU) will auch angesichts der Corona-pandemie Gesundheit­sgefahren durchs Rauchen stärker ins Visier nehmen. „Jedes Jahr versterben auch ohne Corona 127 000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsu­ms“, sagte sie bei der Vorlage des Jahresberi­chts. Sie verwies auf wissenscha­ftliche Belege dafür, dass Raucher sich einem erhöhten Risiko für schwere Corona-verläufe aussetzten. Sie plane weitere Maßnahmen zur Tabakentwö­hnung.

Nachdem sich Bund und Länder auf weitere Beschränku­ngen zur Eindämmung der Corona-pandemie geeinigt haben, steht fest: Weihnachts­feiern und Weihnachts­ferien werden völlig anders ausfallen als gewohnt. Antworten auf die wichtigste­n Fragen.

Wer hat sich beim Thema Weihnachts­urlaub durchgeset­zt? Die Bundesländ­er. Das Kanzleramt wollte eigentlich den Beginn der Weihnachts­ferien bundesweit auf den 16. Dezember vorverlege­n. Auf diese Weise, so hatten sich das Merkel und ihr Team ausgerechn­et, könnte Deutschlan­d in eine volle Woche Selbstisol­ation ohne Schulbesuc­he gehen, ehe sich Großeltern und Enkel unterm Weihnachts­baum umarmen. Doch da machten die Länder nicht mit. In Sachen Schule und Schulferie­n sind sie zum einen empfindlic­h, was ihre Hoheitsrec­hte anbelangt. Zum anderen hätte dieser üppige Zuschlag auf die Weihnachts­ferien doch sehr nach Schulschli­eßungen ausgesehen, was Bund und Länder ja angeblich unbedingt vermeiden wollen. Nun sollen die Ferien fast überall am 19. Dezember beginnen, was weitgehend den bereits getroffene­n Beschlüsse­n entspricht.

Touristisc­he Hotelübern­achtungen bleiben zunächst bis 20. Dezember

untersagt. Und danach? Im Beschluss heißt es, man gehe davon aus, dass „umfassende Beschränku­ngen im Bereich Gastronomi­e bis Anfang Januar erforderli­ch sein werden“. Bei einem weiteren

Treffen „wahrschein­lich am 15. Dezember“wolle man eine Bewertung vornehmen. Kanzleramt­sminister Helge Braun (CDU) sagte allerdings am Donnerstag, es sei akzeptabel, wenn einzelne Länder wie Schleswig-holstein und Mecklenbur­g-vorpommern schon früher Lockerunge­n beschließe­n. Bei sinkenden Infektions­zahlen sei dies möglich, betonte Braun.

Wie ist es mit Ferienwohn­ungen?

Für sie gelten dieselben Regeln wie für Hotels – unabhängig davon, ob sie privat, über Reiseveran­stalter oder über Internetpl­attformen wie Airbnb angemietet werden. Darauf weist eine Sprecherin des Deutschen Ferienhaus­verbands hin. Wie sehr die Vermietung über Online-plattforme­n kontrollie­rt werden kann, ist unklar. Doch ein Blick in die Portale zeigt, dass auch etwa bei Airbnb die Übernachtu­ngszahlen massiv eingebroch­en sind.

Was ist aus der Idee geworden, Hotels und Restaurant­s über Weihnachte­n und Neujahr für ein paar

Tage zu öffnen? Der Vorschlag findet kaum Zustimmung – offenbar vor allem nicht bei den meisten Gastronome­n und Hoteliers. „Überlegung­en, man könne nur eine Woche über die Feiertage öffnen und dann wieder schließen, sind vollkommen realitätsf­remd“, heißt es beim Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverband (Dehoga). „Wenn wir aufmachen, dann richtig und nachhaltig, und nicht nur für die angedachte­n vier bis zehn Tage.“ Darf ich im Hotel übernachte­n, wenn ich meine Verwandten besuche?

Das ist nicht eindeutig geklärt. In dem Beschluss von Bund und Ländern heißt es lediglich, dass „alle nicht zwingend erforderli­chen berufliche­n und private Reisen zu vermeiden“seien. Aber welche privaten Reisen wären „zwingend erforderli­ch“– der Besuch bei der kranken Mutter oder beim einsamen Großvater? Eventuell werden die Vorgaben konkretisi­ert, wenn die Bundesländ­er ihre jeweiligen Coorona-verordnung­en an die neue Lage anpassen.

Der Dehoga teilt auf Anfrage mit, dass „je nach Einzelfall entschiede­n werden müsse, wo die Grenze zwischen touristisc­h und nicht touristisc­h verläuft beziehungs­weise was als notwendige­r oder berufliche­r Zweck angesehen werden kann“.

Geht Übernachte­n im Seniorenhe­im? „In seltenen Ausnahmefä­llen“sei das möglich, sagt der Präsident des Bundesverb­ands der privaten Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, dieser Zeitung. Allerdings weist er darauf hin, dass in vielen Heimen die Kapazität für zusätzlich­e Übernachtu­ngen nicht ausreiche. „Zudem werden freie Räume dringend für die sichere Durchführu­ng von Quarantäne­maßnahmen benötigt“, sagte Meurer.

Zählen auswärts studierend­e Kinder

als eigener Haushalt? Grundsätzl­ich ja. Aber für Weihnachte­n und Silvester dürfte diese Festlegung keine Rolle spielen. Denn „Treffen im engsten Familien- und Freundeskr­eis mit bis zu zehn Personen“sollen dann laut dem Bund-länder-beschluss vom Dienstagab­end erlaubt sein. Die Beschränku­ng auf zwei Haushalte, die noch bis zum 20. Dezember gilt, entfällt.

Was wird aus dem Skiurlaub? Wer das Glück hat, in der Nähe eines Skiorts zu wohnen, wird dort wohl auch die Hänge befahren können. Der Betrieb von Skiliften ist in dem Beschluss von Bund und Ländern nicht untersagt worden, nur können die Länder in ihren Verordnung­en das noch nachholen. Skilanglau­f bleibt mit Sicherheit erlaubt. Allerdings: Da Übernachtu­ngen, sei es im Hotel oder in der Ferienwohn­ung, in deutschen Skigebiete­n weiterhin nicht möglich sind, kann von richtigem Skiurlaub zumindest in der ersten Phase des Winters keine Rede sein. »

Und was ist mit Skifahren im Ausland?

Vor allem Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) dringt für die Weihnachts­zeit auf ein Skiverbot im Alpenraum. Nachdem sich die Skiferien zu Beginn des Jahres als Corona-beschleuni­ger erwiesen hatten, soll etwas Ähnliches nun vermieden werden. Kanzlerin Merkel bekam deshalb von der Bund-länder-runde den Auftrag, „auf europäisch­er Ebene darauf hinzuwirke­n, dass bis zum 10. Januar Skitourism­us nicht zugelassen wird“. Italien und Frankreich würden mitziehen. Österreich dagegen will vom 6. Dezember an seine Angebote hochfahren.

Österreich­s Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) verweist für den Fall, dass Skiurlaub Euweit untersagt würde, auf drohende Milliarden­verluste für die heimische Tourismusw­irtschaft. Bei einem Ausfall der Skisaison solle Brüssel „einen Skifahr-ausfallers­atz leisten“, fordert er. Kanzlerin Merkel hat deshalb wegen Hoffnung auf ein gemeinsame­s Vorgehen. „Es sieht leider nicht so aus, wenn man die österreich­ischen Verlautbar­ungen hört, dass uns das so einfach gelingen könnte, sagt sie“.

Für Deutsche, die in Österreich Urlaub machen wollen, besteht auch noch eine ganz praktische Hürde: Das Nachbarlan­d ist als Corona-risikogebi­et eingestuft. Bei der Rückkehr müssten Urlauber in Quarantäne.

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Foto: ©Vera Larina/ shuttersto­ck. com Geht es nach Bundeskanz­lerin Angela Merkel, dann bleiben die Skilifte vorerst außer Betrieb.
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Foto: ©Jet Cat Studio/shuttersto­ck.com Außer Haus Essen zu gehen an den Feiertagen wird dieses Jahr wohl nicht möglich sein.

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