Heidenheimer Neue Presse

Streit um Wechselunt­erricht

Landesregi­erung uneins beim Umgang mit Schulen in „Hotspot“-kreisen.

- Hab

An Schulen in „Corona-hotspots“sollen nach dem Willen von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) künftig auch im Unterricht wieder Abstandsre­geln gelten. Dazu müssten Klassen oder Lerngruppe­n verkleiner­t werden.

Alle Länder und der Bund haben am Mittwoch beschlosse­n, bei einer 7-Tage-inzidenz über 200 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohnern „weitergehe­nde Maßnahmen für die Unterricht­sgestaltun­g“ab Jahrgangss­tufe 8 aufwärts zu treffen, um die Umsetzung der gültigen Regeln besser zu gewährleis­ten. Als Beispiele nennt der Beschluss „Hybrid- bzw. Wechselunt­erricht“. Die Maßnahmen müssten „schulspezi­fisch umgesetzt“und Abschlussk­lassen davon ausgenomme­n werden.

Kretschman­n nahm bei einer Sondersitz­ung des Landtags darauf Bezug: „Dann muss man so etwas wie Wechselunt­erricht, Hybridunte­rricht oder was auch immer einführen oder Klassen an andere Orte verlegen. Das werden wir zu besprechen haben, ob das in dieser kurzen Zeit sinnvoll umsetzbar ist.“Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) lehnt so einen Schichtbet­rieb ab. Wechselunt­erricht wäre „ein existenzie­ller Fehler“, hatte sie zuvor gesagt. Eisenmann legt Wert darauf, dass der Bund-länder-beschluss keinen an die Inzidenz gekoppelte­n Automatism­us vorsieht. „Entscheide­nd ist, ob das Infektions­geschehen den Schulbetri­eb tatsächlic­h beeinträch­tigt“, erklärte ihre Sprecherin.

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