Klassik-open-air für bis zu 5000 Zuschauer
2021 soll es ein großes Klassik-open-air für bis zu 5000 Zuschauer geben. Stattfinden soll es im Heidenheimer Brenzpark. Gespielt wird Carl Orffs „Carmina Burana“und populäre Filmmusik.
Die Opernfestspiele kommen vom Schlossberg in den Brenzpark: Eine Großveranstaltung dort ist im kommenden Sommer geplant.
Die Opernfestspiele Heidenheim wollen vom Schlossberg herabsteigen und in der Stadt auch auf Bürger treffen, die keine eingefleischten Opern-fans sind: Diese Bemühungen gibt es schon seit Jahren, sei es mit der Kinderoper im Zirkuszelt oder den Solisten-auftritten beim Rosenmarkt in der Hinteren Gasse. Positive Erfahrungen haben die Verantwortlichen im Corona-jahr 2020 auch mit den Überraschungsauftritten der Künstler in der Fußgängerzone gemacht, die ein Teil des Ersatzprogramms für die ausgefallenen Opernvorstellungen waren. Und nicht zuletzt war die Elser-kurzoper „Nau bens halt i“der Beweis dafür, dass Musiktheater auch im bestens Sinne volksnah sein kann.
Stärker in der Innenstadt
Dieses Konzept, das ließen Opernfestspieldirektor Marcus Bosch und Kulturamtsleiter Matthias Jochner schon im Juli verlauten, wolle man weiterverfolgen: „Wir werden in der Zukunft viel stärker in der Innenstadt präsent sein“, sagte Bosch am Ende der Saison 2020.
Was im kommenden Jahr noch dazukommt: Der Rittersaal auf Schloss Hellenstein steht für die Opernfestspiele nicht als Auftrittsort zur Verfügung, da er saniert wird. Gespielt werden kann also nur im Festspielhaus Congresscentrum
– oder eben ganz woanders. Bei den Beratungen der Anträge zum Haushalt im Kultur-, Sozial-, Schul- und Sportausschuss (KUSSS) des Gemeinderats überraschte die Stadtverwaltung jetzt das Gremium mit einem sehr groß gedachten Vorschlag: Die Opernfestspiele gehen 2021 in den Brenzpark und bieten dort ein Klassik-open-air für bis zu 5000 Besucher an. Terminiert ist das „Klassik-picknick“, wie
Kulturamtsleiter Matthias Jochner die Veranstaltung nannte, auf Sonntag, 1. August.
Und das Programm, das die Stuttgarter Philharmoniker, der Tschechische Philharmonische Chor Brünn und Solisten unter der Leitung von Marcus Bosch spielen werden, steht auch schon fest: Carl Orffs monumentales Chorwerk „Carmina Burana“soll die Besucher ebenso in den Brenzpark locken wie Filmmelodien
beispielsweise aus „Star Wars“oder den Harry-potter-filmen. „Das soll ein Programm für jeden werden“, kündigte Matthias Jochner an. Um die Schwelle, die der nicht klassikerprobte Zuhörer überschreiten muss, möglichst niedrig zu halten, sollen auch die Eintrittspreise sehr niedrig gehalten werden, wobei man sich dabei noch nicht auf konkrete Beträge festgelegt hat. Das Klassik-open-air im Brenzpark ersetzt die „Last Night“der Opernfestspiele, für die eine Aufführung der Operette „Die Fledermaus“geplant war, und steht damit also am Ende der Saison 2021. Verkauft werden sollen 1000 wettersichere Tickets, mit denen man die Aufführung bei Regen auch im Festspielhaus genießen kann, sowie weitere 4000 Eintrittskarten für die Aufführung im Brenzpark. In der Volksbank-arena soll eine überdachte Bühne für die Musiker aufgebaut werden, außerdem gibt es auch eine elektronische Verstärkeranlage (PA).
Kosten liegen bei 138 000 Euro
Die Kosten für die einmalige Aufführung liegen bei 138 000 Euro. Davon werden 43 000 Euro von der Bühne und 50 000 Euro von der PA verschlungen. Darüber hinaus zu bezahlen sind die Gagen der Musiker und Sänger. Als Einnahmen rechnen die Opernfestspiele die wegfallenden Kosten für die „Last Night“, 30 000 Euro Eintrittsgelder, Einnahmen von Sponsoren und Gelder aus Konzessionen für Essens- und Getränkeverkauf. Vom KUSSS wurde darüber hinaus ein Zuschuss von 30 000 Euro zur Deckung der Kosten einstimmig bewilligt.
Was die Pandemie-beschränkungen angeht, zeigte sich Oberbürgermeister Bernhard Ilg zuversichtlich, dass diese bis im August 2021 keine Rolle mehr spielen werden. „Und wenn nicht, haben wir ja schon gezeigt, dass wir flexibel reagieren können“, so Kulturamtschef Matthias Jochner.
Bühne gemeinsam nutzen?
Aus dem Gremium kam von Norbert Fandrich (Die Linke) die Anregung, die Bühne im Brenzpark länger zu nutzen, also beispielsweise mit dem Brenzpark-openair von Siggi Schwarz zu teilen. Dies sei für die Zukunft absolut wünschenswert, sagte Matthias Jochner dazu. Allerdings sei eine Kooperation für die Saison 2021 nicht mehr zu realisieren gewesen, weil die Konzerte von Siggi Schwarz bereits terminiert seien, und zwar auf Ende August. Die Opernfestspiele hingegen seien auch auf das Saisonende am 1. August festgelegt gewesen.