Das soll einer nachmachen?
Gesundheit
Trier. Kriminelle Callcenter-betreiber im Kosovo sollen Senioren in Deutschland mit falschen Lotterie-gewinnversprechen über Jahre im großen Stil betrogen haben. Die Bande, die mit ihrer Masche Beute in Millionenhöhe gemacht haben soll, wurde Mitte November in einer internationalen Aktion ausgehoben, wie die Polizei Trier am Freitag mitteilte. Neun Tatverdächtige, darunter „die Köpfe der Bande“, seien festgenommen und 13 Objekte durchsucht worden.
Dem Zugriff seien monatelange Ermittlungen unter Beteiligung von Ermittlern in Bad Kreuznach, Dresden und Bayern sowie der kosovarischen Behörden vorausgegangen. Die Federführung hatte die Kripo Trier, weil Anzeigen von Opfern aus Trier und dem nahe gelegenen Raum Idar-oberstein die Ermittlungen in Gang gesetzt hatten.
Die Vorgehensweise der Bande sei fast immer gleich gewesen: Sie rief nach Angaben der Ermittler ältere, alleinstehende Senioren in Deutschland an und suggerierte ihnen einen Lotterie-gewinn von mehreren hunderttausend Euro. Um an den vermeintlichen Gewinn zu kommen, sollten die Opfer zunächst anfallende Gebühren bezahlen. Diese erfolgten über Überweisungen ins Ausland, Einkaufsgutscheine für große Internetportale oder persönliche Geldabholungen.
Wiesbaden. Die Sterbefallzahlen sind im Oktober leicht angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, starben im Oktober 2020 vier Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der vier Vorjahre: insgesamt 78 346 Menschen – 2777 mehr als 2016 bis 2019 durchschnittlich im Oktober. Einen Zusammenhang mit Corona sieht das Amt nur bedingt. Denn die überdurchschnittlich hohen Sterbefallzahlen seien fast ausschließlich auf eine Zunahme von Sterbefällen in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen zurückzuführen. Und die Zahl der Menschen über 80 Jahre sei in Deutschland von 2015 bis 2019 um fast eine Million gewachsen.
Bis zum Beginn der Corona-krise boomte die deutsche Fitnessbranche: Rund 12 Millionen Menschen waren 2019 in einem der fast 10 000 Fitnessclubs in Deutschland aktiv. Mit der Corona-pandemie ging 2020 die Schließung der Studios einher. Dies führte zu massiven Abo-zuwächsen bei so genannten Fitness-youtubern.
Circa 13 Millionen Menschen haben die zehn populärsten „Vorturner“auf der Video-plattfom abonniert. Doch wenn schöne Körper rhythmisch zur Musik bewegt und schwere Gewichte gestemmt werden, schlagen deutsche Sportwissenschaftler wie Prof. Ingo Froböse Alarm. Seit 1995 er der Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Sporthochschule in Köln.
„Als ich zum ersten Mal so ein Video gesehen hatte, sah ich attraktive Körper, aber wenig Know-how“, sagt Froböse. Er hat unter anderem maßgeblich an der Präventionsgesetzgebeung mitgewirkt.
Seine Meinung begründet der 63-Jährige mit der fehlenden Qualifikation der Influencer. Was fehle, sei die akademische Bildung im Bereich der Sport- und Bewegungswissenschaften oder die Ausbildung zum Physiotherapeuten. Außerdem dürfe jeder heute seine „Weisheiten“im Internet veröffentlichen.
Viele Youtube-stars hätten nicht den Anspruch, die Gesellschaft zu einem Leben mit mehr Bewegung zu bringen. Stattdessen zeigten die bereits sehr gut trainierten jungen Menschen Übungen, die binnen kürzester Zeit zu einem Waschbrettbauch oder einem straffen Po führen. „Viele Menschen sind aber für so einen Körperbau anatomisch nicht ausgelegt“, sagt Froböse. „Das Ergebnis dieser Darbietungen auf Youtube sind junge Frauen, 1. Pamela Reif 2. albertoson 3. Sascha Huber 4. Mady Morrison
die wegen falscher Vorbilder an Magersucht leiden, und junge Männer, die wegen falscher Trainingsreize Muskelfaserrisse und Schlimmeres bekommen.“
In den vergangenen fünf Jahren hat die Sporthochschule Köln tatsächlich eine um rund 50 Prozent gestiegene Rate von Bizepsabrissen und sonstigen schweren Sehnenverletzungen registriert. Und zwar vor allem bei Männern.
Harsche Kritik übt der 63-Jährige auch an den fehlenden Qualitätsstandards in der gesamten Fitnessbranche. Das führe dazu, dass Autodidakten über das Internet Übungen nachmachen lassen, ohne auf jeden persönlich einzugehen.