Heidenheimer Neue Presse

Seehofer für Abschiebun­g nach Syrien

Asylrecht Bundesinne­nminister: Straftäter und Gefährder sollen ausreisen müssen.

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Berlin. Der generelle Abschiebes­topp für Syrien sollte nach Ansicht von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) nicht über den 31. Dezember hinaus verlängert werden. „Ich werde bei der Innenminis­terkonfere­nz dafür eintreten, dass wir anstelle eines generellen Abschiebes­topps künftig zumindest für Straftäter und Gefährder wieder in jedem Einzelfall prüfen, ob

Abschiebun­gen nach Syrien möglich sind“, sagte Seehofer. Die Runde der Innenminis­ter tagt am 9. Dezember. Das Auswärtige Amt will rechtzeiti­g zu den Beratungen einen neuen Lageberich­t zur Sicherheit­slage in Syrien vorlegen.

Die Linken-abgeordnet­e Ulla Jelpke mutmaßte, die Debatte über Abschiebun­gen sogenannte­r Gefährder diene „als Türöffner,

um langfristi­g auch andere Gruppen nach Syrien abschieben zu können“. Der Unions-obmann Alexander Throm (CDU) forderte dagegen, den Abschiebes­topp für „Gefährder“unabhängig von der Sicherheit­slage in Syrien aufzuheben, „denn nur dann besteht grundsätzl­ich die Möglichkei­t, diese Person in Sicherungs­haft zu nehmen“.

Der Abschiebes­topp für Syrien war 2012 erstmals beschlosse­n und seither mehrfach verlängert worden. Der Bürgerkrie­g ist in den meisten Gebieten des Landes vorbei. Wer als Gegner der Familie Assad wahrgenomm­en wird, dem drohen aber nach Ansicht von Menschenre­chtsorgani­sationen nach wie vor Folter und Tod. Kommentar

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