Heidenheimer Neue Presse

Zu viel Radon in den Kellerräum­en

Im Untergesch­oss von vier Heidenheim­er Schulen hat die Stadt zu hohe Werte gemessen. Erste Maßnahmen wurden bereits ergriffen: Zum Teil wurden automatisc­he Lüftungen eingebaut.

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Die Stadt hat in den Kellerräum­en von vier Schulen zu hohe Radonwerte ermittelt. Nun heißt es dort: viel Lüften.

Das aktuelle Strahlensc­hutzgesetz sieht vor, dass die Bundesländ­er zum 31. Dezember 2020 Radon-vorsorgege­biete ausweisen. In von stärkerer Radon-konzentrat­ion betroffene­n Gebieten haben die Kommunen dann 18 Monate Zeit unter anderem für erste Langzeitme­ssungen in potenziell betroffene­n öffentlich­en Gebäuden.

Die Stadtverwa­ltung Heidenheim ist hier den allgemeine­n Verordnung­en voraus: In den Kellerräum­en mehrerer Schulen in der Stadt sind bereits seit dem Sommer 2019 in Zusammenar­beit mit dem Karlsruher Institut für Technologi­e (KIT) erst in Kurzzeitme­ssungen (über 90 Tage) und dann in von erhöhter Belastung betroffene­n Räumen in Langzeitme­ssungen (über ein Jahr) die Radon-werte gemessen worden, teilt die Stadtverwa­ltung mit.

In einigen Kellerräum­en sei der Referenzwe­rt von 300 Becqerel pro Kubikmeter Luft im Jahresmitt­el überschrit­ten worden. Innerhalb der letzten Wochen fanden deshalb mit Matthias Heisler (Fachbereic­hsleiter Familie, Bildung und Sport der Stadt Heidenheim), Gerhard Horlacher (Fachbereic­hsleiter Bauen) und Stefan Bubeck (Geschäftsb­ereichslei­ter Hochbau) mehrere Vor-ort-termine in den betroffene­n Schulen statt. Bei diesen handelt es sich um das Max-planckgymn­asium, die Mittelrain­schule, die Bergschule und das Hellenstei­n-gymnasium.

Räume regelmäßig lüften

Mit den jeweiligen Verantwort­lichen in den Schulen wurden bereits erfolgte Maßnahmen kontrollie­rt und zum Teil weitere Maßnahmen besprochen: Durch regelmäßig­es Lüften kann die Radon-konzentrat­ion erheblich gesenkt werden. In einigen stärker betroffene­n Räumen wurde bereits eine automatisc­he Lüftung eingebaut. Hier haben die bereits vorliegend­en aktuellen Messungen eine um ein Vielfaches niedrigere und wieder deutlich unter dem Referenzwe­rt liegende Konzentrat­ion belegt.

Weitere Langzeitme­ssungen haben bereits begonnen. Diese sollen die Wirksamkei­t zusätzlich­er oder neu eingeleite­ter Maßnahmen feststelle­n. Die Ergebnisse würden erwarten lassen, dass überall die Radon-werte wieder unter den Referenzwe­rt sinken werden, so die Stadtverwa­ltung. Deswegen ist eine aufwendige Bodensanie­rung derzeit in keinem der betroffene­n Räume geplant. Die Ergebnisse der erneuten Langzeitme­ssung werden in einem Jahr erwartet.

Für Oberbürger­meister Bernhard Ilg ist diese proaktive und frühzeitig­e Auseinande­rsetzung mit dem Thema „Radon-vorsorge“

wichtig: „Auch wenn in den Ferien und wochenends oft nicht gelüftet werden kann und die gemessenen Langzeit-werte dadurch eigentlich höher sind als die tatsächlic­he Belastung, ist es wichtig und richtig, dass wir das Thema entschloss­en angehen.“Beleg dafür seien die bereits eingeleite­ten, teilweise auch baulichen Maßnahmen.

„Der Schutz der Schüler sowie der Lehrkräfte steht an oberster Stelle. Und darauf, dass die Stadt Heidenheim auch hier sehr frühzeitig und lange vor Bekanntgab­e der Vorsorgege­biete aktiv geworden ist, dürfen wir auch ein bisschen stolz sein“, sagt Ilg.

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 ?? Foto: Stadt Heidenheim ?? Matthias Heisler, Fachbereic­hsleiter Familie, Bildung und Sport der Stadt Heidenheim (links), und Gerhard Horlacher, Fachbereic­hsleiter Bauen (rechts), erläutern dem Schulleite­r des Hellenstei­n-gymnasiums Holger Nagel die Wirkung der neu eingebaute­n Lüftung im Werkraum der Schule.
Foto: Stadt Heidenheim Matthias Heisler, Fachbereic­hsleiter Familie, Bildung und Sport der Stadt Heidenheim (links), und Gerhard Horlacher, Fachbereic­hsleiter Bauen (rechts), erläutern dem Schulleite­r des Hellenstei­n-gymnasiums Holger Nagel die Wirkung der neu eingebaute­n Lüftung im Werkraum der Schule.

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