Maskenpflicht nur für den Mund?
Die HZ beantwortet zusammen mit Experten Leserfragen zu den Auswirkungen des Covid-19-virus.
Die Corona-pandemie hat das Leben aller Menschen im Landkreis Heidenheim deutlich verändert. Viele Menschen haben Fragen rund um Covid-19. Im Corona-briefing geben Experten Tipps für den Alltag.
Diese Woche fragte eine Leserin: „Ist schon einmal untersucht worden, wie viele Viren in der Luft sind, die durch die Nase bei geschlossenem Mund ausgeatmet wird? Wenn es wesentlich weniger Partikel sind, als beim Sprechen, Singen oder Husten freigesetzt werden, würde dann nicht auch ein reiner Mundschutz zur Corona-prävention ausreichen?“
Beantwortet wurde die Frage von Chefarzt Dr. Martin Grünewald, der am Klinikum Heidenheim unter anderem den Bereich der Infektionserkrankungen verantwortet: „Ich kenne keine Studie,
die sich bisher mit dem Thema beschäftigt hat. Ich möchte die Frage aber dennoch gern einordnen. Wir wissen, dass der Hauptinfektionsbereich der Rachenraum ist. Dabei ist es völlig egal, ob jemand über den Mund oder die Nase ausatmet, denn die Luft kommt immer am Rachenraum vorbei. Ich würde deshalb davon ausgehen, dass die Virenbelastung beim Atmen über beide Wege gleich hoch ist.
Ein anderer Aspekt ist ebenfalls zu bedenken. Der Mundschutz schützt zwar vorwiegend andere Menschen, bietet aber im geringen Umfang auch einen Eigenschutz. Wenn ich also nur eine Mundbedeckung trage und die Luft über die ungeschützte Nase einatme, erhöht sich damit auch mein eigenes Infektionsrisiko. Ein reiner Mundschutz macht nach meiner Meinung aus diesen Gründen keinen Sinn.“
Das gesamte Gespräch mit weiteren Leserfragen finden Sie unter www.hz.de/coronabriefing. Wenn Sie Fragen rund um die Corona-pandemie haben, dann schreiben Sie uns einfach an redaktion@hz.de und wir werden versuchen, sie in einem der nächsten Hz-corona-briefings zu beantworten.