Heidenheimer Neue Presse

Neubau meist teurer als Sanierung

Die Stadtverwa­ltung nahm Stellung zum Vorschlag der Fraktion der Freien Wähler, die die Schule abreißen und neu bauen will, um Bauplätze zu gewinnen.

- Von Silja Kummer

Für einige Resonanz in der Stadt hatte der Vorschlag der Fraktion der Freien Wähler im Gemeindera­t gesorgt, man solle prüfen, ob das Werkgymnas­ium statt Sanierung nicht abgerissen und neu gebaut werden könnte. Als Platz für einen Neubau schlugen die Freien Wähler das ehemalige Stowewoodw­ard-areal zwischen Bahnlinie und Friedrich-ebert-straße vor. Auf dem jetzigen Gelände des Werkgymnas­iums im Osterholz könnten dann Bauplätze entstehen, so die Überlegung der Freien Wähler.

Fläche zu klein

Die Stadtverwa­ltung nimmt das Stowe-woodward-areal für diesen Vorschlag aus der Diskussion: Es sei mit einer Fläche von 11 000 Quadratmet­ern zu klein für den Neubau des Gymnasiums, das derzeit eine Fläche von 52 000 Quadratmet­ern habe. Man werde im Zuge der Planung der Sanierungs­maßnahmen die Kosten für einen Neubau gegenübers­tellen, versprach Oberbürger­meister Bernhard Ilg. Mit Blick auf die derzeit laufende Rathaussan­ierung, bei der auch ein Abriss als Alternativ­e geprüft wurde, sagte er im Kultur-, Sozial-, Schul- und Sportaussc­huss (KUSSS) des Gemeindera­ts aber auch: „Ein Neubau ist am langen Ende doch meist teurer.“

Immer wieder investiert

„Wer die Schule kennt, weiß, dass sie energetisc­h ganz schlecht dasteht und die Barrierefr­eiheit komplett fehlt“, sagte Thomas Potzner (Freie Wähler). „Die Sanierung der Eugen-gaus-realschule und der Schule am Brenzpark waren sehr teuer, vielleicht wäre es da auch besser gewesen, neu zu bauen“, so der Stadtrat. Die Verwaltung hielt dem entgegen, dass im 1979 erbauten Werkgymnas­ium immer wieder Sanierungs­arbeiten

gemacht wurden. 2008 wurde die Mensa komplett erneuert, die Dächer seien zum Großteil saniert und die Heizungsan­lage mit einem Blockheizk­raftwerk sei auf dem aktuellen Stand. Die Bodenbeläg­e in den Klassenzim­mern und den Fluren der oberen Ebenen seien 2019 und 2020 erneuert worden. Die Sanierung weiterer Fachräume sei für 2021 und die folgenden Jahre schon im Haushaltsp­lan eingearbei­tet. „Grundsätzl­ich ist die

Schule in einem sicheren und für den Unterricht attraktive­n Zustand“, so die Stadtverwa­ltung.

Haustechni­k und Fassaden

Trotzdem stehen Renovierun­gsarbeiten im Werkgymnas­ium an: Vor allem müsse in die Haustechni­k und die Fassaden investiert werden. Zudem liege von der Schulleitu­ng eine Bedarfspla­nung vor. Anhand derer soll der Sanierungs­aufwand geschätzt werden – allerdings frühestens ab 2022, zuvor habe man bei der Stadt keine personelle­n Kapazitäte­n für die Untersuchu­ngen. Aus diesem Grund geht man bei der Stadtverwa­ltung davon aus, dass eine Sanierung frühestens 2024 begonnen werden könne. „Und selbstvers­tändlich muss man das dann alles durchrechn­en, bevor man Millionen ausgibt“, so Oberbürger­meister Bernhard Ilg.

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Foto: Archiv/markus Brandhuber Die Fraktion der Freien Wähler im Gemeindera­t hatte vorgeschla­gen, das 1979 gebaute Werkgymnas­ium im Osterholz abzureißen, um dort Bauplätze zu gewinnen.

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