Niedergang nach harten Sparmaßnahmen
Die Lage in den Pflegeheimen bezeichnen Experten als „angsteinflößend“. Viele Rentner haben Geldprobleme.
durch Covid-19 trafen Briten in Alters- und Pflegeheimen. Diese Statistik und die allgemeine Empörung über die „nationale Schande“zwangen die Regierung, den durch zehnjährigen Sparkurs ausgebluteten Kommunen eine Soforthilfe von 4 Milliarden Pfund für die Altenhilfe zu geben.
Im Augenblick ist rund ein Sechstel der Bevölkerung über 65 Jahre alt, in zwei Jahrzehnten wird es ein Viertel sein. Caroline Abrahams, Direktorin der Stiftung „Age UK“, die die Interessen alter Briten vertritt, bezeichnet das Ergebnis ihres jüngsten Reports zur Situation pflegebedürftiger Senioren als „angsteinflößendes Bild des Niedergangs“. Die Stiftung fordert von der Regierung deshalb massive Investitionen.
Auch wer keine Heimbetreuung braucht, muss sich oft Sorgen um seinen Lebensunterhalt machen. 1,5 Millionen alte Briten leben unterhalb der Armutsgrenze. Die staatliche Altersversorgung sichert allenfalls das Existenzminimum, die meisten Rentner stocken ihren Lebensunterhalt durch betriebliche und private Versicherungen auf. 80 Prozent der Arbeitnehmer in Großbritannien besitzen Häuser oder Wohnungen, die sie im Alter immer häufiger beleihen müssen, um den Lebensstandard beizubehalten. Das ist oft die einzige Möglichkeit, die erheblichen Kosten für ein Pflegeheim zu bezahlen.
Die Gesundheitsversorgung ist für Briten jeden Alters frei und unabhängig vom Vermögen bekommen alle Bürger über 60 ein Ticket für den ÖPNV sowie einen Zuschuss zu den Heizkosten.