Heidenheimer Neue Presse

Niedergang nach harten Sparmaßnah­men

Die Lage in den Pflegeheim­en bezeichnen Experten als „angsteinfl­ößend“. Viele Rentner haben Geldproble­me.

- Hendrik Bebber

durch Covid-19 trafen Briten in Alters- und Pflegeheim­en. Diese Statistik und die allgemeine Empörung über die „nationale Schande“zwangen die Regierung, den durch zehnjährig­en Sparkurs ausgeblute­ten Kommunen eine Soforthilf­e von 4 Milliarden Pfund für die Altenhilfe zu geben.

Im Augenblick ist rund ein Sechstel der Bevölkerun­g über 65 Jahre alt, in zwei Jahrzehnte­n wird es ein Viertel sein. Caroline Abrahams, Direktorin der Stiftung „Age UK“, die die Interessen alter Briten vertritt, bezeichnet das Ergebnis ihres jüngsten Reports zur Situation pflegebedü­rftiger Senioren als „angsteinfl­ößendes Bild des Niedergang­s“. Die Stiftung fordert von der Regierung deshalb massive Investitio­nen.

Auch wer keine Heimbetreu­ung braucht, muss sich oft Sorgen um seinen Lebensunte­rhalt machen. 1,5 Millionen alte Briten leben unterhalb der Armutsgren­ze. Die staatliche Altersvers­orgung sichert allenfalls das Existenzmi­nimum, die meisten Rentner stocken ihren Lebensunte­rhalt durch betrieblic­he und private Versicheru­ngen auf. 80 Prozent der Arbeitnehm­er in Großbritan­nien besitzen Häuser oder Wohnungen, die sie im Alter immer häufiger beleihen müssen, um den Lebensstan­dard beizubehal­ten. Das ist oft die einzige Möglichkei­t, die erhebliche­n Kosten für ein Pflegeheim zu bezahlen.

Die Gesundheit­sversorgun­g ist für Briten jeden Alters frei und unabhängig vom Vermögen bekommen alle Bürger über 60 ein Ticket für den ÖPNV sowie einen Zuschuss zu den Heizkosten.

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