Heidenheimer Neue Presse

Aus zwei wird eines gemacht

Der Gemeindera­t stimmte für den Baubeschlu­ss zur Erweiterun­g des Kindergart­ens, in den der Stadtteil-treffpunkt integriert werden soll. Das Werner-haus kann dann abgerissen werden.

- Von Marc Hosinner

Durch einen neuen Anbau an den Kindergart­en in der Memminger Wanne wird das benachbart­e Werner-haus überflüssi­g.

Applaus im Sitzungssa­al, während einer Zusammenku­nft des Gemeindera­ts? Gibt es eher selten. Bei der jüngsten Ratssitzun­g im Corona-ausweichqu­artier Schranne wurde allerdings nach dem Beschluss, den Kindergart­en zu erweitern, geklatscht. Durch die Aufstockun­g scheint offenbar der Wunsch einiger Bürger in Erfüllung zu gehen.

Aktuell hat der Kindergart­en Memminger Wanne drei Gruppenräu­me und einen Mehrzweckr­aum, welcher zur Zeit ebenfalls als Gruppenrau­m verwendet wird. Für sportliche Aktivitäte­n wird wegen des anderweiti­g genutzten Mehrzweckr­aumes derzeit in die Turnhalle in Hohenmemmi­ngen ausgewiche­n.

Anbau notwendig

Damit der Kindergart­en wieder seinen eigenen Mehrzweckr­aum nutzen kann, sowie als Raum für eine weitere Gruppe, müsse angebaut werden. Die Betreuung werde, so wurde im Rat erklärt, stetig nachgefrag­t.

Durch den Anbau einer vierten Gruppe und der Umstruktur­ierung könnten hier 13 weitere Betreuungs­plätze gewonnen sowie der Mehrzweckr­aum wieder nutzbar gemacht werden.

Die Erweiterun­g soll aber nicht nur dem Kindergart­en dienen: Das in der nähe des Kindergart­ens stehende Christian-friedrich-werner-haus wird als Treffpunkt für die Jungschar, die offene Jugendarbe­it, für Kartenspie­ler, Bibelstund­en, Chorproben und Auftritte und weitere Veranstalt­ungen

genutzt. Für die Bewohner der Wanne ist das Christian-friedrich-werner-haus ein Treffpunkt, der nach Ansicht der Verwaltung durchaus Potenzial hat, noch mehr der Stadtteila­rbeit dienen zu können. Allerdings: Das Gebäude, das ursprüngli­ch nur als Provisoriu­m ausgelegt war, ist mehr als 40 Jahre alt und in schlechtem Zustand. Eine Erneuerung sei kurz- bis mittelfris­tig unumgängli­ch.

Die Lösung: Die Unterbring­ung des Treffpunkt­es wird bei der Erweiterun­g des Kindergart­ens berücksich­tigt. Nach Ansicht der Stadt könnten die neuen Räumlichke­iten im Treffpunkt dann auch für ergänzende Betreuungs­maßnahmen wie etwa der Tagespfleg­e genutzt werden (s. Bedarfspla­nung). Doch bei der Erweiterun­g alleine soll es, wie der kommissari­sche Leiter des städtische­n Eigenbetri­ebs Gebäudeman­agement, Jürgen Roth, erklärte, nicht bleiben. Auch der Außenberei­ch soll komplett überarbeit­et werden. Ebenso sollen im Zusammenha­ng mit dem Neubau auch Vorhaben im Bestandsge­bäude realisiert werden. Dies sind unter anderem der Umbau der Küche, der Wc-anlage sowie die Erneuerung der Heizungsan­lage mit Mess- und Regeltechn­ik. Zudem sind noch Malerarbei­ten und unterschie­dliche Anpassungs­arbeiten vorgesehen.

Baubeginn in einem Jahr

Baubeginn soll in etwa einem Jahr sein, die Fertigstel­lung ist grob für Herbst 2023 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich nach derzeitige­n Planungen auf 3,8 Millionen Euro, wobei knapp 900 000 Euro an Zuschüssen bewilligt wurden und eine Rücklage für das Vorhaben

in Höhe von 500 000 Euro zur Verfügung steht.

„Was lange währt, wird endlich wahr. Es wurde eine gute Lösung gefunden, zum Vorteil des Kindergart­ens und der Nutzer des Werner-hauses“, so Stadträtin Maria Konold-pauli (CDU). Gaby Streicher (SPD) war der Ansicht, die Kindergart­enerweiter­ung sei ein Muss, der Bedarf im großen Stadtteil sei gegeben. Ihre Bitte war dahingehen­d, dass bei der Belegung der neuen Räume als Treffpunkt die gleichen Regeln gelten sollen, wie bisher. Es solle keinen Generalmie­ter geben. Elisabeth Diemer-bosch (CDU), sagte, eine Erweiterun­g sei an der Zeit und nicht zuletzt als Wertschätz­ung den Bürgern in der Wanne gegenüber zu sehen.

Oswald Satzger (CDU) sagte, er könne dem Baubeschlu­ss nicht zustimmen. Er sehe zwar die Notwendigk­eit,

doch die Kosten von 3,8 Millionen Euro könne er nicht nachvollzi­ehen. Ursprüngli­ch sei von deutlich niedrigere­n Kosten ausgegange­n worden.

 ?? Fotos: Markus Brandhuber ?? Bei der Erweiterun­g des Kindergart­ens sollen Räumlichke­iten für einen neuen Stadtteil-treff geschaffen werden.
Fotos: Markus Brandhuber Bei der Erweiterun­g des Kindergart­ens sollen Räumlichke­iten für einen neuen Stadtteil-treff geschaffen werden.

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