Palmer-rehabilitation durch Parteichef Habeck?
ließ Ende April die Wogen hochschlagen: „Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“, sagte Boris Palmer in einem Tv-interview. Auch wenn er beteuerte, falsch verstanden worden zu sein, sahen viele Menschen darin eine Relativierung des Lebenswerts von Älteren.
in der Partei war riesig: Die Grünen forderten Palmer auf, aus der Partei auszutreten und versagten ihm die Unterstützung für eine etwaige erneute Ob-kandidatur in Tübingen im Jahr 2022. Auch die Tübinger Grünen gingen auf Distanz.
es Anzeichen für Tauwetter. Als „Rehabilitierung“bezeichnet Palmer ein Interview von Parteichef Robert Habeck in der Zdf-talkshow Markus Lanz. Dort hatte Habeck sich auffallend wohlwollend geäußert. Der Tübinger OB habe zwar durch wiederholte Provokationen „viele Leute verprellt und verärgert“, es gebe immer noch unverheilte Wunden.
aber auch einen „Lernprozess“: Palmer habe durch den entschlossenen Schutz der Senioren in Tübingen „bewiesen, dass er es anders meint“. „Boris macht sein Ding, er macht es gut.“Ein Ausschlussverfahren
sei vom Tisch, „der Drops ist gelutscht“, sagte Habeck. Und: „Der Streit im Sommer hat zu einem Lernprozess auf Boris’ Seite geführt, da werden wir mal gucken, wohin das alles führt.“Auch mit einem ambitionierten Klimaschutzpaket feierte Palmer einen bundesweit beachteten Erfolg. Sogar eine erneute Ob-kandidatur unter grüner Flagge erscheint plötzlich wieder denkbar. „Die Aufgabe, das Klimaschutzprogramm zu realisieren, spielt in meinen Überlegungen eine große Rolle“, sagte Palmer unserer Zeitung. „Habecks Rehabilitierung empfinde ich als starke Unterstützung.“