Wahlordnung und Wirtschaftsplan
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer fand virtuell im bevorstehenden Jahr 2021, und natürlich um Corona und die Folgen. statt. Es ging um Wahlen und Finanzen
In ihrer wegen Corona virtuell abgehaltenen Sitzung erörterte die Ihk-vollversammlung Ende November die Auswirkungen der Pandemie und die aktuellen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Traditionsgemäß wurde in der letzten Sitzung des Jahres die Wirtschaftsplanung behandelt. Beschlossen wurde eine neue Wahlordnung für die in der zweiten Jahreshälfte 2021 anstehende Wahl zur Vollversammlung.
„Wie gewohnt beendet die Wirtschaftsplansitzung unser IHK-JAHR. Dies ist unter den aktuellen Bedingungen spannend“, sagte Ihk-präsident Markus Maier. Denn das Thema Corona überlagere weiterhin alles. Maier hofft, dass mit den angekündigten Impfstoffen eine Entspannung der Lage eintritt. „Schauen wir auf die Aktualität, dann kann man sich das gar nicht schnell genug wünschen. Sollten sich damit die Infektionszahlen tatsächlich so reduzieren, wie sich das nicht nur die Politik wünscht, dann wäre es auch ein wichtiges Signal für die nationale und internationale Wirtschaftsentwicklung.“
Schub für die Wirtschaft
Zusammen mit dem neuen Präsidenten in den USA könne sich daraus ein Schub für die Wirtschaft entwickeln. Für hochfliegende Erwartungen gebe es allerdings keinen Grund. Am Jahresende bestünden also viele Fragen und damit auch Unsicherheiten: „Das, was wir alle am wenigsten lieben“, so Maier. In 2021, Pandemie hin oder her, würde die IHK Ostwürttemberg auch bei personellen Veränderungen verlässlicher Partner in Wirtschaftsförderung, Politikberatung und Gesamtinteressenvertretung bleiben. “Unser Service für die Unternehmen steht dabei an erster Stelle“, erklärte Maier.
In den Beratungen zum Ihk-haushalt stellte die Ihk-vollversammlung zunächst den Jahresabschluss 2019 fest. Das Geschäftsjahr 2019 schließt mit einem Ergebnis von null Euro, rund 696 000 Euro werden dabei den Rücklagen zugeführt. Der Prüfbericht der Rechnungsprüfungsstelle bestätigt: Die IHK hat die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit beachtet und die Mittel entsprechend verwendet. Die Vollversammlung beschloss die Entlastung von Präsident und Hauptgeschäftsführerin.
Im laufenden Geschäftsjahr 2020 ist neuerlich mit einem gegenüber der Planung positiveren Jahresergebnis in Höhe von rund 711 000 Euro zu rechnen. Das Jahresergebnis wird zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung verwendet, um die Herausforderungen der kommenden Jahre stemmen zu können. Der Wirtschaftsplan 2021 ist geprägt von den anstehenden Sanierungsmaßnahmen am Gebäude in Heidenheim. Weiterhin belastet das Niedrigzinsumfeld das Jahresergebnis. Ihk-präsident Maier: „Unsere Aufgabe ist es, eine Planung für 2021 aufzustellen, die notwendige Maßnahmen abdeckt und insgesamt zu einer tragbaren finanziellen Basis führt, damit wir mittelfristig auch den Herausforderungen einer pandemiebedingten Konjunkturentwicklung gewachsen sind. Weiterhin soll unsere IHK ein gelebtes Beispiel für Effektivität und Effizienz sein und dies bei voller Aufgabenerfüllung und ohne Leistungseinbußen.“Deshalb hat sich das Präsidium intensiv mit verschiedenen Szenarien
der pandemiebedingten Auswirkungen beschäftigt. Der Wirtschaftsplan 2021 sieht vor, das zu erwartende negative Jahresergebnis von rund 1,6 Millionen Euro durch eine Abnahme des Eigenkapitals auszugleichen. Die Erträge würden zwar insgesamt, vor allem aber durch den Rückgang der Beiträge, rückläufig prognostiziert. „Die Liquidität, die zur Aufgabenerfüllung der IHK notwendig ist, erscheint uns dabei beim vorgelegten Wirtschaftsplan gesichert, auch wenn bei deutlich negativeren Entwicklungen langfristig gegengesteuert werden muss. Wir werden uns im Präsidium wie gewohnt regelmäßig mit der Entwicklung der Finanzen unserer IHK beschäftigen“, erklärte der Ihk-präsident. Die Vollversammlung beschloss die Wirtschaftssatzung 2021 und den Wirtschaftsplan 2021 in der vorgelegten Fassung einstimmig.
Vollversammlungswahl 2021
Gemäß Arbeitsprogramm der Vollversammlung war die Wahlordnung zu prüfen. Der nun einstimmig verabschiedete Entwurf der neuen Fassung orientiert sich weitgehend an der Musterwahlordnung des Deutschen Industrie
und Handelskammertags (DIHK). Auch künftig wird auf eine elektronische Wahl verzichtet. Weiterhin werden also 50 Mitglieder der Vollversammlung per Briefwahl von den Ihk-zugehörigen unmittelbar zu wählen sein.
Personelle Veränderungen
Im Oktober 2020 hatte Ihkhauptgeschäftsführerin Michaela Eberle dem Präsidium mitgeteilt, sich mit Ablauf ihres Vertrags am 31. Oktober 2021 neuen Aufgaben zuwenden zu wollen. Zudem wurde Frau Eberle zugesichert, ihr auch bei einer vorzeitigen Beendigung keine Steine in den Weg zu legen. Vor diesem Hintergrund und der notwendigen Absicherung einer strukturierten Übergabe hat das Präsidium beschlossen, eine Vertretung in der Hauptgeschäftsführung zu installieren. Assessor und Volljurist Thorsten Drescher, langjähriger Leiter Recht der IHK Ostwürttemberg, wird künftig im Vertretungsfall als stellvertretender Hauptgeschäftsführer die Interessen wahrnehmen und die Geschäfte führen. Den Ihk-finanzund Steuerausschuss verstärken künftig Adnan Cuk, Leiter Finanzen Rechnungswesen und Steuern, SHW AG, Aalenwasseralfingen; Dr. Wolf-dieter Mangold, Global Head of Tax, Voith Gmbh, Heidenheim, und Erich Sauter, Geschäftsleitung, C.F. Maier Gmbh & Co KG, Königsbronn.