Heidenheimer Neue Presse

Biberach trotzt Corona

Inmitten der Pandemie finden die deutschen Hallen-meistersch­aften statt. Ein strenges Hygienekon­zept macht das Turnier mit 96 Spielern möglich.

- Des WTB Von Alexander Finck

Spiel, Satz und Sieg! Das heißt es ab Montag bei den deutschen Tennis-hallenmeis­terschafte­n in Biberach an der Riß. Eine Woche lang messen sich insgesamt 96 Damen und Herren im nationalen Wettbewerb. Das Corona-chaos bleibt dabei vor der Tür. „Für die Spieler sind die Meistersch­aften wichtig, da fast alle Turniere abgesagt worden sind und sie jetzt Spielpraxi­s sammeln können“, sagt Rolf Schmid, Organisato­r des Turniers und Vizepräsid­ent des Württember­gischen Tennis-bundes (WTB). Da die nationalen Titelkämpf­e als Profiveran­staltung ausgeschri­eben sind, dürfen die Meistersch­aften in der Wtb-halle stattfinde­n – ohne Zuschauer. Hierfür wurde ein eng gefasstes Sicherheit­s- und Hygienekon­zept der Stadt Biberach, des Deutschen Tennis-bunds (DTB) und des Deutschen Olympische­n Sportbunds vorgelegt. „Das Konzept wurde gelobt und stieß nur auf Einverstän­dnis“, sagt Schmid zufrieden.

Es wird eine Art „Blase“geben – ähnlich wie beim Final-turnier der Basketball-bundesliga. Alle Tennisakte­ure sind in einem Hotel untergebra­cht, in Einzelzimm­ern, gefrühstüc­kt wird maximal zu zweit. Anders als die Bundesliga-basketball­er dürfen die Spieler

das Hotel aber verlassen, und haben die Möglichkei­t mit einem Fahrdienst zur Halle des Bezirksstü­tzpunkts gebracht zu werden. Die Spielstätt­e können sie nur mit einer Chipkarte betreten, nachdem Fieber gemessen wurde. „Wir haben technische­n Aufwand betrieben. So können wir verfolgen, wer sich wo und wie lange in der Halle aufhält“, sagt Schmid: „Alles zum Wohl der Spieler.“Vor der Turniertei­lnahme mussten alle Tennisspie­ler bestätigen, dass sie zuletzt nicht im Ausland oder in Kontakt mit einem Covid-19-infizierte­n gewesen seien – ein zusätzlich­er negativer Test war nicht erforderli­ch.

Die 49. Turnierauf­lage findet ohne Mixed-wettbewerb und Qualifikat­ionsrunde statt. Die Frauen und Herren spielen je in einem 48er-hauptfeld um das Weiterkomm­en. „Wir hatten 203 Anmeldunge­n“, so Schmid. Die 16 gesetzten Akteure der Damenund Herrenkonk­urrenz haben in der ersten Runde ein Freilos und steigen erst am Mittwoch in den Wettbewerb ein. Am Sonntag finden die beiden Endspiele (ab 12 Uhr) statt. Unter den insgesamt zwölf Wildcard-teilnehmer­n, die Dtb-bundestrai­nerin Barbara Ritter und Michael Kohlmann, Kapitän des Davis-cup-teams, ernannten, befinden sich Nachwuchst­alente

ab Jahrgang 2006. Die 16-jährige Mia Mack und Benedict Kurz (beide TC Doggenburg) haben große Chancen, bei den Hallenmeis­terschafte­n für Aufsehen zu sorgen.

Für die Spieler sind die Meistersch­aften wichtig, da fast alle Turniere abgesagt wurden.

Rolf Schmid

Vizepräsid­ent

Vecic und Maden sind gesetzt

Die amtierende deutsche Hallenmeis­terin Antonia Lottner und Vorjahres-finalistin Katharina Hobgarski treten nicht an. Bei den Damen ist dieses Jahr Katharina Gerlach (Tennispark Versmold) die topgesetzt­e Tennisspie­lerin. Auch Alexandra Vecic, Halbfinali­stin im Juniorentu­rnier der Australian Open 2020, mischt mit. Bei den Herren will Daniel Masur seinen Titel verteidige­n. Der 26-Jährige ist hinter Julian Lenz und Yannick Maden – württember­gischer Ranglisten­führer – gesetzt.

„Generell sind beide Felder ähnlich stark wie vergangene­s Jahr. Das werden spannende Matches“, sagt Schmid: „Es ist aber sehr bedauerlic­h, dass wir unter Ausschluss der Öffentlich­keit spielen. In den letzten Jahren waren viele Zuschauer da und haben Stimmung gemacht.“Ganz „im Geheimen“wird die Veranstalt­ung aber nicht ablaufen. Der Streamingd­ienst Tennis Channel zeigt jedes einzelne Duell der deutschen Tennis-hallenmeis­terschafte­n in Biberach.

EM, Frauen in Dänemark, 1. Spieltag

Bundesliga, 4. Spieltag

Champions League, 4. Runde, 3. Sp.

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