Richtiger Übergang
zu Daimlers neuem Aufsichtsratschef
Stimmt, so richtig jugendlich-revolutionär wirkt Bernd Pischetsrieder mit seinen 72 Jahren nicht. Doch der Bayer soll auch keine Revolution anführen und alles auf den Kopf stellen, sondern über die Evolution bei Daimler zum E-antrieb wachen. Auf diesem Weg gibt es kein Zurück; eine Verzögerung oder gar ein Abbiegen von der Route können sich der Konzern und damit Pischetsrieder nicht leisten.
Auch wenn es im März keinen Generationenwechsel im Aufsichtsrat geben wird: Pischetsrieder ist keine schlechte Besetzung. Er kommt aus der Autobranche, ist seit langem im Aufsichtsrat der Stuttgarter und weiß ohne Einarbeitungszeit, was zu tun ist. Pischetsrieder auch keine Nummer 1 für die Ewigkeit. In vier Jahren ist er für eine Wiederwahl eigentlich zu alt. Dann könnte jemand Junges an die Spitze rücken, den nicht Benzingeruch umweht und der auch nicht als VW- und BMW-CHEF mit einem großen Knall gehen musste.
Pischetsrieder ist noch aus einem Grund richtig auf dem Posten. Er gilt als ruhig und besonnen und könnte Vorstandschef Ola Källenius einbremsen, der in jüngster Zeit etwas hitzköpfig und zahlengetrieben daherkommt. Gute Stimmung im Konzern und kein Ärger mit den Mitarbeitervertretern helfen auf dem extrem schwierigen Weg zu E-mobilität und Digitalisierung in Corona-zeiten ungemein.
ist