Schluss-spurt schon vorbei?
glaubt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-bank nicht mehr. Derhauptgrund: Das satte Kursplus im Dax von 15. Prozent im November. „Angesichts des erfolgreichsten Börsenmonats aller Zeiten sind vielleicht eher Gewinnmitnahmen angezeigt“, sagt Kater. Das hat sich in der ersten Dezember-woche bereits gezeigt. Viele Händler und Anleger sicherten sich Gewinne und verkauften. Der Deutsche Aktienindex (Dax) sank um 0,5 Prozent auf rund 13 270 Zähler. Damit steht er auf dem Niveau von Ende 2019 – nach einem Jahr, dass die Wirtschaft weltweit durch das Corona-virus in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt hat.
Auch ein anderes Thema beschäftigt den Aktienmarkt stark: der Anstieg des Euro. Fast 1,22 Dollar müssen derzeit für einen Euro bezahlt werden, soviel wie zuletzt im Frühjahr 2018. Das hat Folgen. Benzin und andere Rohstoffe müssen in Dollar bezahlen werden – sie werden dadurch günstiger. Umgekehrt erschwert der starke Euro Exporte. Für deutsche Güter muss im Ausland mehr bezahlt werden. Wobei dies angesichts der ohnehin schleppenden Ausfuhr nur bedingt ins Kontor schlägt.
Mit Spannung schauen die Börsianer auch auf die letzte Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr am Donnerstag. Beobachter vermuten, dass der EZB-RAT das Krisen-anleihekaufprogramm PEPP bis mindestens Ende 2021 verlängern und das Gesamtvolumen um 600 Milliarden Euro erhöhen wird.