Es fehlt an Einigkeit
Die Regionalliga Südwest verkündet überraschend die Wiederaufnahme des Spielbetriebes – und nicht alle Klubs sind einverstanden. Kein Wunder. Denn die Diskussionen, die die Liga schon seit dem ersten Lockdown im Frühjahr prägen, nehmen wieder Fahrt auf. Sechs Vereine haben nun eine einstweilige Verfügung gegen den geplanten Re-start eingereicht. Es gehe nicht um eine weitere Spaltung innerhalb der Liga, sondern um die Zumutbarkeit von Spielen in der Corona-krise und eine „rational, juristische Klärung der Sachlage“heißt es in der Stellungnahme.
Doch genau das Gegenteil wird provoziert. Wieder einmal ist es eine Gruppe, die gegen den Rest agiert. Und während sich die Zerrissenheit der Liga zwangsläufig vergrößert, werden die notwendigen Grundsatz-diskussionen von Momentaufnahmen überschattet. Denn abseits der Frage nach der sportlichen Sinnhaftigkeit des Re-starts zeigt sich in der Regionalliga Südwest seit Monaten vor allem eines: Die Corona-krise ist Beschleuniger für eine überfällige Debatte. Die Statusfrage, ob Amateur- oder Profiwettbewerb, muss geklärt werden. Es braucht Reformen. Nicht nur im Südwesten. Denn auch in den anderen vier Regionalligen, die es bundesweit gibt, ist man uneins und geht völlig unterschiedliche Wege. Das ist in der Pandemie schwer vermittelbar, aber auch darüber hinaus: Die sportliche Vergleichbarkeit bleibt auf der Strecke. Die Spannweite zwischen den fünf Spielklassen mit über 100 Vereinen ist zu groß – und das muss sich ändern.