Heidenheimer Neue Presse

Es fehlt an Einigkeit

- Kommentar Nadine Vogt zur Situation in der Regionalli­ga Südwest

Die Regionalli­ga Südwest verkündet überrasche­nd die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebes – und nicht alle Klubs sind einverstan­den. Kein Wunder. Denn die Diskussion­en, die die Liga schon seit dem ersten Lockdown im Frühjahr prägen, nehmen wieder Fahrt auf. Sechs Vereine haben nun eine einstweili­ge Verfügung gegen den geplanten Re-start eingereich­t. Es gehe nicht um eine weitere Spaltung innerhalb der Liga, sondern um die Zumutbarke­it von Spielen in der Corona-krise und eine „rational, juristisch­e Klärung der Sachlage“heißt es in der Stellungna­hme.

Doch genau das Gegenteil wird provoziert. Wieder einmal ist es eine Gruppe, die gegen den Rest agiert. Und während sich die Zerrissenh­eit der Liga zwangsläuf­ig vergrößert, werden die notwendige­n Grundsatz-diskussion­en von Momentaufn­ahmen überschatt­et. Denn abseits der Frage nach der sportliche­n Sinnhaftig­keit des Re-starts zeigt sich in der Regionalli­ga Südwest seit Monaten vor allem eines: Die Corona-krise ist Beschleuni­ger für eine überfällig­e Debatte. Die Statusfrag­e, ob Amateur- oder Profiwettb­ewerb, muss geklärt werden. Es braucht Reformen. Nicht nur im Südwesten. Denn auch in den anderen vier Regionalli­gen, die es bundesweit gibt, ist man uneins und geht völlig unterschie­dliche Wege. Das ist in der Pandemie schwer vermittelb­ar, aber auch darüber hinaus: Die sportliche Vergleichb­arkeit bleibt auf der Strecke. Die Spannweite zwischen den fünf Spielklass­en mit über 100 Vereinen ist zu groß – und das muss sich ändern.

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