Keine klare Signale
Einer für alle, alle für einen – dieses Motto der drei Musketiere und der deutschen Fußball-weltmeister 1974 mutet heute verstaubt an und klingt höchstens noch Fußball-romantikern im Ohr. Beim DFB und seinem Aushängeschild, der Nationalmannschaft, kann von Solidarität keine Rede sein. Bundestrainer Joachim Löw zeigte bei seinem kämpferischen ersten Auftritt seit der 0:6-Blamage in Spanien die Disharmonie, die zwischen ihm und der Dfb-führungsspitze herrscht, deutlich auf.
Löw gab sich zwar kämpferisch. Doch neue Erkenntnisse, wie die EM im kommenden Sommer erfolgreich bestritten werden kann, präsentierte der Bundestrainer nicht. Stattdessen profitiert er von der Schwäche der Verbandsspitze, die sich nicht zu einem klaren Signal durchringen kann. Dennoch ist das Ende von Löws Amtszeit abzusehen. Verpasst er bei der EM das vorgegebene Ziel Halbfinale, hat er keine Zukunft mehr. Erreicht er es mit seinen Spielern, kann er erhobenen Hauptes zurücktreten.
Auch an anderer Stelle wurde am Montag klar, dass es mit der Solidarität im Fußball nicht weit her ist. Bei der Verteilung der Fernsehgelder unter den Profiklubs soll der Erlös zwar geringfügig gleichmäßiger an die Vereine verteilt werden. Aber nur für zwei Jahre. Dann wird der Anteil der Topklubs wieder steigen. Eine richtungsweisende Reform blieb auch in diesem Bereich aus.