Ein neuer Lockdown im Südwesten rückt näher
Die Landesregierung kündigt neue Beschränkungen an. Bundesweit wird über eine Schließung der Geschäfte nach Weihnachten diskutiert.
Angesichts des sich erneut verschärfenden Corona-infektionsgeschehens plant die Landesregierung von Badenwürttemberg weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kündigte am Dienstag an, die Regierung werde bis Ende dieser Woche neue Regelungen verhandeln.
„Ich will die Bevölkerung vorbereiten, dass es zu weiteren harten Einschränkungen kommen kann“, sagte Kretschmann.
In Betracht komme ein landesweiter Lockdown nach Weihnachten. Noch schneller wolle er neue Beschränkungen für Corona-„hotspots“verordnen. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) brachte zudem ein landesweites Alkoholverbot unter freiem Himmel auf den Weg.
Kretschmann stellte für Gebiete mit einer Sieben-tage-inzidenz über 300 schärfere Ausgangsbeschränkungen für Bürger in Aussicht sowie die Schließung bisher noch geöffneter Einrichtungen und Betriebe. Zudem sollten mehr Schulen auf
Fern- oder Wechselunterricht umstellen. Stand Montag lag nur der Stadtkreis Pforzheim über der 300er-schwelle.
Auch bundesweit zeichnen sich härtere Einschränkungen ab. Sachsen kündigte an, von Montag an alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte sowie Schulen zu schließen. „Ich halte die Lage für außerordentlich dramatisch“, sagte Kretschmann. „Die Zahlen entwickeln sich nicht so, wie wir es erwartet haben.“Er will sich für ein erneutes Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) vor Weihnachten einsetzen, „um die Lage zu bewerten und eventuell neue Entscheidungen zu treffen“.
Sein Koalitionspartner, die Landes-cdu, pflichtete Kretschmann bei. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte: „Wenn die schweren und tödlichen Infektionsverläufe sich so fortsetzen, scheint ein harter Lockdown unausweichlich.“Sie brachte als Zeitraum den 27. Dezember bis 10. Januar ins Gespräch.