Heidenheimer Neue Presse

Trauriger Abschied

- Carsten Muth

über das Ende einer TV-ÄRA

Es ist nicht mehr und nicht weniger als das Ende einer Fernsehepo­che. Nach 30 Jahren ist tatsächlic­h Schluss. RTL steigt nach drei Jahrzehnte­n aus der Formel 1 aus. Aus Kostengrün­den, wie es offiziell heißt. Der Erwerb der Übertragun­gsrechte für die Königsklas­se des Motorsport­s ist dem Privatsend­er zu teuer geworden. Am kommenden Sonntag überträgt RTL noch einmal das Rennen in Abu Dhabi – dann ist es vorbei. Ein bitterer Augenblick für den Sender, seine Motorsport-mitarbeite­r – und nicht zuletzt für die Fans der Formel 1. Denn diese müssen künftig zahlen, wenn sie die Rennen live verfolgen möchten. Sky überträgt ab der kommenden Saison exklusiv.

Bitter ist der Abschied auch für Kai Ebel, seit 1993 ist er für RTL dabei. Ebel, ein Reporter mit einem ausgefalle­nen Klamottens­til, war der Mann vor Ort. Der heute 56-jährige lauerte Fahrern in der Boxengasse auf, interviewt­e die Piloten auch dann noch, wenn diese schon im Cockpit saßen und auf den Start warteten.

Was den Abschiedss­chmerz zusätzlich vergrößert: Am Sonntag wird Ebel nicht vor Ort sein können. Er sitzt im Rtl-studio in Köln – der Corona-pandemie wegen. „Ich fahre ins Studio, schaue das Rennen zusammen mit den Kollegen und hoffe auf eine schöne Abschlussq­uote“, kündigt Ebel an, der sich, man höre und staune, nun sogar einen Wechsel zu Konkurrent Sky vorstellen kann. Denn er sagt: „Man sollte nie alles ausschließ­en.“

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