Heidenheimer Neue Presse

Wenn Krabbe auf Reisen geht

- Katharina Schmidt

wie Menschen und die Welt der Zweibeiner durcheinan­der bringen – das ist eine beliebte Trope in Disney-filmen. Dazu gehören etwa die ikonischen Pilot-pinguine aus der „Madagaskar“-reihe oder die Krabbe Sebastian als enger Freund von Meerjungfr­au Arielle. Letzterer verirrt sich im Film in die Küche eines französisc­hen Schiffskoc­hs. Es folgt ein Katz-und-maus-spiel, bei dem am Ende der Küchenmeis­ter selbst im Kochtopf landet.

Seither stellt sich die Frage, wie Mensch wohl im echten Leben

reagiert, wenn er auf Tiere fernab ihrer zugewiesen­en Bereiche trifft. Ein weiteres ulkiges Fangspiel? Der Beginn einer ungewöhnli­chen Freundscha­ft? Die ernüchtern­de Realität hat diese Woche eine Krabbe erlebt.

Sie wollte offenbar Wege abkürzen und stieg dazu in die Kölner S-bahn. Als der Schaffner morgens seine Runde drehte und sie unterm Sitz fand, hatte sie allerdings keinen Fahrschein zwischen den Scheren. Vermutlich fehlt ihr das Bankkonto.

Folglich konnte sie auch keine Strafgebüh­r zahlen.

Die Reaktion des Zugbegleit­ers hätte routiniert­er nicht sein können: Er rief die Bundespoli­zei, die sich im Zweifel um zahlungsun­fähige Schwarzfah­rer kümmert. Auch die Beamten verhielten sich dem Protokoll entspreche­nd und alarmierte­n die Tierrettun­g der Kölner Feuerwehr – bei so viel menschlich­er Einfallslo­sigkeit wird das wohl nichts mit dem kinderfilm­trächtigen Abenteuer.

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