Monolithen allerorten
Zuerst steht eine silbrig-metallische Stele in der Wüste des Us-bundesstaates Utah. Und dann tauchen weltweit welche auf, jetzt auch in Deutschland.
Die mysteriösen Metall-monolithen nehmen überhand. Nachdem einer in einer Wüste im Us-bundesstaat Utah aufgetaucht und wieder verschwunden ist, erscheinen sie an mehreren Orten der Erde, jetzt auch in Sulzbach in Hessen, auf der britischen Isle of Wight, in den Niederlanden, Spanien, Belgien und den USA.
Der Monolith von Sulzbach stand am Rande eines Ackers in der Nähe eines großen Einkaufszentrums, wie Fotos zeigten. Die mehr als drei Meter große Säule war am Samstag von Spaziergängern entdeckt worden, „die Herkunft können wir uns nicht erklären“, sagte ein Sprecher der Gemeinde. Der Landwirt, dem der Acker gehört, habe versichert, er habe damit nichts zu tun.
Seit Dienstagabend ist dieser Monolith allerdings schon wieder Geschichte; Unbekannte zerstörten ihn, wie ein Sprecher der Gemeinde am Mittwoch berichtete. „Die Mitarbeiter des Bauhofs haben die Trümmer abgeholt, sodass keine Gefahr für Fußgänger ausgeht.“Er habe den Eindruck, dass es sich nicht um hochwertiges Material handelt.
Ohnehin sollte die Säule nicht stehen bleiben, wie die Gemeinde schon zuvor angekündigt hatte. Der Monolith war von Unbekannten schon einmal wieder aufgerichtet worden, nachdem er umgestürzt war. Es gebe nun Hinweise, dass am Dienstagabend womöglich eine Person gehandelt habe, um eine mögliche Gefahr abzuwenden, so der Sprecher.
Nur ein PR-GAG
niederländischen Provinz Friesland haben Spaziergänger am Sonntagmorgen einen Monolithen entdeckt. Am Abend war er wieder weg. Wer ihn hingestellt und wieder abgeholt hat? Anwohner und Behörden sind überfragt.
Im spanischen Örtchen Ayllón, etwa 90 Kilometer nordwestlich von Madrid, haben Anwohner ebenfalls eine Metallsäule entdeckt. Bürgermeisterin María Jesús Sanz vermutet jedoch den Scherz eines Nachbarn dahinter. Das in den Ruinen einer Kirche aufgestellte Blechgebilde sei recht dürftig und schon mehrmals vom Wind umgeweht worden. Auch eine angeblich von der Gemeinde stammende Mitteilung, es seien bereits „hunderte Schaulustige“gekommen und man solle der Säule wegen ihres „mysteriösen Ursprungs“besser fernbleiben, sei gefälscht, hieß es. Bisher seien nur fünf Nachbarn vorbeigekommen und in Gelächter ausgebrochen.
Auch auf einem Kartoffelacker im belgischen Dendermonde in Ostflandern ist Medienberichten zufolge eine Metallsäule gesehen worden.
Beobachter vermuten, einige der jüngsten Monolithen seien Installationen von Künstlern oder eine Hommage an den Science-fiction-film „2001: Odyssee im Weltraum“. So waren in einen Monolithen, der in auf dem Hügel Batca Doamnei bei Piatra Neamt stand, kreisförmige Zeichen eingraviert. Dann verschwand das Objekt in der Nacht zum 1. Dezember. Die Nacht gilt im rumänischen Volksglauben als magisch.
Für den ursprünglichen Monolithen in Utah und den in Kalifornien will ein Künstlerkollektiv namens „The Most Famous Artist“verantwortlich sein. Die anderen könnten Nachahmer-stücke sein.
Der Ursprung einer Stele in Pittsburgh ist geklärt: Die Betreiber eines Süßwarenladens hatten sie vor ihrem Geschäft aufgestellt, um in der Corona-pandemie für die Unterstützung kleiner Läden zu werben.