Heidenheimer Neue Presse

Kritik an Aufklärung rechter Netzwerke

Bundestag Geheimdien­st-kontrolleu­re berichten von Korpsgeist beim Militärisc­hen Abschirmdi­enst der Bundeswehr.

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Berlin.

Der Militärisc­he Abschirmdi­enst (MAD) hat nach Einschätzu­ng seiner Bundestags-kontrolleu­re bei der Aufklärung rechtsextr­emer Netzwerke innerhalb der Bundeswehr versagt. In dem Papier des Parlamenta­rischen Kontrollgr­emiums für die Geheimdien­ste (PKGR) ist nach zweijährig­er Aufklärung­szeit mehrerer derartiger Vorfälle unter anderem die Rede von „Mängeln in der profession­ellen Distanz einzelner Beschäftig­ter“des MAD unter Ex-chef Christof Gramm. Linken-ausschussm­itglied André Hahn spricht sogar von „Korpsgeist“. Mit den anderen Geheimdien­sten des Bundes, Verfassung­sschutz und Bundesnach­richtendie­nst, habe es zu wenig Abstimmung gegeben.

Auch wenn es eine „stetig zunehmende Netzwerkbi­ldung von Rechtsextr­emen gebe, wie Pkgr-vorsitzend­er Roderich Kiesewette­r betont: „Es gibt keine Beweise für eine Schattenar­mee, die einen Umsturz plant.“Stellvertr­eter Konstantin von Notz (Grüne) geißelt den „sorglosen Umgang mit Schusswaff­en und Munition“, die unbemerkt entwendet worden seien. „Das ist kein Zustand.“Positiv vermerkte Fdp-ausschussm­itglied Stephan Thomae, dass die Ermittlung­en den MAD zu Strukturre­formen gezwungen hätten: Künftig werde er neben Einzelpers­onen ganze Netzwerke ins Visier nehmen. „Der frühere Vorwurf, dass das PKGR ein zahnloser Tiger sei, wurde in dieser Wahlperiod­e widerlegt.“

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