Heidenheimer Neue Presse

Vorsorge durch Frostschut­z

Minusgrade

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Fallen draußen die Temperatur­en unter null Grad, frieren nicht nur kleine Gartenteic­he ein, sondern auch stehendes Wasser in unzureiche­nd geschützte­n Rohren. Risse, Brüche und Heizungsau­sfälle können die Folge sein.

Dabei gibt es Möglichkei­ten, wie Immobilien­besitzer Wasserrohr­e vor Frostschäd­en schützen können. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.

Die erste Maßnahme ist, Schwachste­llen zu suchen. „Zu Frostschäd­en kann es im Grunde nur im nicht-frostgesch­ützten

Außenberei­ch kommen und im Innenraum, wenn die Gebäudehül­le undicht ist“, erklärt Matthias Wagnitz, Referent für Energieund Wärmetechn­ik beim Zentralver­band Sanitär Heizung Klima. Problemati­sch sind also undichte Fenster, der außerhalb liegende Gartenhahn oder auch ein Sprengwass­erhahn, der durch die Wand verlegt wurde.

Ganz ausstellen sollte man die Heizung niemals. „Schon wenige Tage Abwesenhei­t können genügen, damit Leitungen einfrieren“, sagt Hans Hermann Drews, Geschäftsf­ührer am Institut für

Schadensve­rhütung und Schadensfo­rschung. Bei Anwesenhei­t müssen auch nicht bewohnte Räume leicht beheizt werden. Mindestens zehn Grad sollten am Thermostat eingestell­t sein.

Ist ein Gebäude über den Winter unbewohnt, sollten Rohre im frostgefäh­rdeten Bereich entleert werden. „Dabei ist daran zu denken, nicht nur den Entleerung­shahn zu öffnen, sondern auch den Hahn am anderen Rohrende, wo zum Beispiel der Gartenschl­auch angeschlos­sen wird“, erklärt Norbert Kehrer, Sprecher der Fachgruppe Dämmstoffe beim

Fachverban­d Schaumkuns­tstoffe und Polyuretha­ne. Nur so kommt Luft ins Rohr und das Wasser kann ablaufen.

Eine Alternativ­e sind frostsiche­re Außenarmat­uren, die sich nach dem Absperren selbst entleeren. „Die Absperrung liegt dabei nicht im Außenberei­ch, sondern die Armatur läuft durch die Wand und man sperrt innen ab“, erklärt Wagnitz. Ganz sicher sind aber auch sie nicht, warnt Drews. „Auch hier kommt es immer wieder zu Frostschäd­en, was in der Regel an einem typischen Handhabung­sfehler liegt.“Das Rohr kann sich nämlich nur dann selbst entleeren, wenn draußen kein Gartenschl­auch angeschlos­sen ist, der das Entleeren verhindert.

„Lässt es sich nicht vermeiden, mit Wasser befüllte Leitungen frostsiche­r zu führen, sollte eine Rohrbeglei­theizung installier­t werden“, rät Drews. Sinnvoll kann das in der Garage oder in Übergangsb­ereichen von Haus zu Schuppen sein. „Bei einer Begleithei­zung handelt es sich um eine Elektrohei­zung in Kabelform, die direkt am Rohr befestigt wird“, erklärt Kehrer. Sie wird mit Strom betrieben, wandelt Elektrizit­ät in Wärme um und kann so ein Rohr von außen beheizen.

Manche Heizungsan­lagen können auch mit speziellen Frostschut­zmitteln geschützt werden – aber nicht für alle wird das vom Hersteller auch empfohlen. Daher sollte unbedingt ein Heizungsmo­nteur konsultier­t werden. Auch ist zu bedenken, dass sich durch die Zugabe des Frostschut­zmittels die Dichte des Wassers verändert, weshalb Wärme weniger gut transporti­ert werden kann.

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