Im nächsten Jahr soll die Rundbahn saniert werden
Der Verein steht den Vorhaben des Sportentwicklungsplans auf dem Schießberg positiv gegenüber, muss aber noch ins Stadion investieren.
Die TSG will beim Landessportbund einen Födrerantrag stellen, um die Finanzierung der nötigen Erneuerung stemmen zu können.
Nichts geht mehr: So stellt sich die Situation auch für Giengens größten Verein, die Turn- und Sportgemeinde, dar. Kein Übungsbetrieb in der Halle, kein Runden drehen im Stadion, keine Sportschule für die Kleinsten. Ein Zustand, der schon einige Wochen anhält. Ein Sportverein ohne Sport sozusagen. „Das seit Längerem bestehende Verbot trotz penibler Einhaltung von Regeln und wirklich guten Hygieneplänen in jeder Abteilung ist natürlich bitter“, sagt der Tsg-vorsitzende Stefan Briel. Es bleibe deshalb beim puren Verwalten.
Wobei auch das nicht wie geplant funktionierte: Eigentlich war die Hauptversammlung schon im Frühjahr terminiert gewesen, musste dann aber wegen der ersten Corona-welle auf den Herbst verschoben werden. Mitglieder mussten sich zum Termin anmelden. Doch auch der musste letztlich wegen der Pandemie abgesagt werden. „Wir haben jetzt kein weiteres Datum für die Versammlung festgelegt und müssen einfach abwarten“, so der Vorsitzende.
Keine Austrittswelle
Der einzige Trost in diesen Zeiten: „Wenigstens halten uns die allermeisten Mitglieder dennoch die Treue. Es gab bislang keine Austrittswelle“, so der Vorsitzende. Während also abwarten angesagt ist, wann es sportlich weitergeht, hat die TSG auf einem anderen Feld mehr Klarheit: Die inzwischen erfolgte Fortschreibung des Sportentwicklungsplans sieht größere Veränderungen auf dem Schießberg vor. Vorgesehen ist demnach, unter anderem ein neues Stadion und neue Plätze zu realisieren und das bisherige Stadion in Bauland umzuwandeln.
„Über den Stadtsportring haben wir als TSG auch an den Plänen mitgearbeitet. Es ist gut, dass alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten“, sagt Briel. Klar sei aber auch, dass die Vorstellungen der Veränderung bisher Wünsche und Visionen seien. „Das wird sicherlich nicht so schnell zur Umsetzung kommen. Es sind in Bezug auf ein neues Stadion eher langfristige Ziele“, so der TSGCHEF.
Der Verein, dem das Stadion gehört, habe die grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, das Gelände einzubringen in die Überlegungen. Die Stadt habe ein Vorkaufsrecht zu einem vorgeschriebenen Preis. Diese könnte dann wiederum die Erlöse aus Grundstücksverkäufen in die Finanzierung der neuen Anlagen einbringen.
Schon länger defekt
Pures Abwarten, bis es zu Veränderungen auf dem Schießberg kommt, wird aber nicht möglich sein. Um weiter Sport auf der Rundbahn anbieten zu können, muss deren Belag saniert werden. „Die Bahn ist schon länger defekt. Wir wollen handeln. Wir werden mit Blick auf die langfristigen Planungen mit dem Gelände aber nicht die aufwendigste Sanierung vornehmen, aber auch keine Billiglösung, die nur ein bis zwei Jahre
halten würde, anstreben“, sagt Briel.
Beim Württembergischen Landessportbund soll ein Antrag auf Förderung eingereicht werden. Sollte dieser positiv beschieden werden und auch die Stadt einen Teil der Kosten übernehmen, könne das Vorhaben wohl gestemmt werden. „Wir rechnen mit Kosten in Höhe von etwa 100 000 Euro“, so der Vorsitzende der TSG. Alleine werde das aber nicht gehen.
Zum Stadion auf dem Schießberg gehören auch Tennisplätze.
Auch die spielen in den Überlegungen im Sportentwicklungsplan eine Rolle: Der sogenannte weiße Sport soll in Zukunft auf dem Gelände des TC in Sichtweite zum Stadion gebündelt werden. Dort sollen auch neue Plätze entstehen.
„Wir sind schon länger in ziemlich guten Gesprächen mit dem TC. Die Kooperation wurde in jüngster Vergangenheit intensiviert. Die Pläne der Zusammenlegung könnten Realität werden“, so Briel.