Heidenheimer Neue Presse

In allen Punkten unterlegen

20:23-Niederlage gegen Kroatien: Deutsche Frauen verpassen das Em-halbfinale.

- Sid

Heimreise statt Halbfinale: Der Medaillent­raum der deutschen Handballer­innen bei der EM in Dänemark ist vorzeitig geplatzt. Dem Team von Bundestrai­ner Henk Groener versagten beim 20:23 (12:12) im Hauptrunde­n-showdown gegen Kroatien die Nerven. Statt erstmals seit zwölf Jahren in die Medaillens­piele einer Europameis­terschaft einzuziehe­n, endete ein großes Turnier erneut mit einer Enttäuschu­ng.

„Ich habe keine Worte, Gratulatio­n an Kroatien“, sagte die niedergesc­hlagene Kapitänin Kim Naidzinavi­cius: „Die Kroatinnen waren in allen Punkten besser als wir. Sie haben das Halbfinale mehr verdient als wir. Es war in allen Bereichen zu wenig von uns.“Auch die neun Treffer der besten deutschen Werferin Julia Maidhof verhalfen dem deutschen Team am Dienstagab­end im dänischen Kolding nicht zum anvisierte­n Halbfinale­inzug. Das mögliche Spiel um Platz fünf verpasste die Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB), die unmittelba­r nach der Pause mental und körperlich einbrach, ebenfalls. Ein deutsches Frauen-team hat zuletzt bei der EM 2008 in Mazedonien das Halbfinale erreicht, damals holte es den vierten Platz.

Ein Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschie­d hätte zum Weiterkomm­en gereicht. Weil das Groener-team defensiv stabil stand und vorne anfangs recht sicher traf, erarbeitet­e es sich zunächst auch Führungen. Über das 4:2 (9.) kämpften sich die Dhb-frauen auf 7:5 (14.) und 8:6 (17.) weg, während einer doppelten deutschen Unterzahl glich Kroatien aber aus (8:8/19.).

„Wir müssen sie weg vom Kreis ziehen“, forderte Groener der ersten Auszeit von seinem Team – und meinte damit eine flexiblere Spielweise im Angriff. Dort kam sein Team immer wieder durch die sichere Siebenmete­rschützin Maidhof zum Erfolg, zu selten aber durch ein geduldiges Spiel im Positionsa­ngriff. Maidhof erzielte die Hälfte aller deutschen Tore im ersten Abschnitt vom Strich. Doch wieder einmal nutzte das deutsche Team klarste Chancen nicht.

Der Start in die zweite Hälfte missglückt­e dann völlig. Deutschlan­d lag nach knapp zehn Minuten ohne eigenen Treffer 12:17 (39.) zurück – es fehlten also schon sieben Tore zum Weiterkomm­en. Als dann auch Maidhof bei ihrem siebten Siebenmete­r erstmals scheiterte, richteten sich die bangen Blicke dann endgültig nach unten.

Regionalli­ga Südwest, 14. Spieltag

Bundesliga, 13. Spieltag

2. Bundesliga, 4. Spieltag

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Foto: Claus Fisker/dpa Nur selten konnten sich Emily Bölk (links) und ihre Mitspieler­innen gegen Kroatien so behaupten wie hier.

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