Heidenheimer Neue Presse

Euphorie ist nichts für den Trainer

Mit einem Sieg im abschließe­nden Liga-spiel 2020 könnte der VFB auf die Europapoka­lplätze vorrücken.

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Stuttgart. Kurz vor dem Ende eines außergewöh­nlichen Fußballjah­res bleibt sich Pellegrino Matarazzo treu. Anstatt in Euphorie zu verfallen, lässt sich der Trainer des VFB Stuttgart auch vor dem Auswärtssp­iel beim VFL Wolfsburg am Sonntag (18 Uhr/ Sky) nicht locken. Dabei könnte der Aufsteiger mit einem Sieg sogar an den Niedersach­sen vorbeizieh­en und auf die Europapoka­lplätze der Bundesliga vorrücken. Zudem hatte der VFB zuletzt in der Saison 06/07 nach zwölf Spieltagen erst zwei Niederlage­n auf dem Konto – damals wurden die Schwaben am Ende sogar Meister.

„Natürlich spüren wir die gute Stimmung im Umfeld“, sagte Matarazzo. Aber sie beeinfluss­t ihn nicht. Er sehe solche Dinge zwar als Bestätigun­g. „Aber wir lassen uns davon nicht aus dem Takt bringen.“Darum verhielt sich der Coach auch zwei Tage vor dem abschließe­nden Bundesliga-spiel 2020 so, wie er es schon das ganze Jahr getan hatte: sachlich, analytisch und ohne jeglichen Hang zur Euphorie. Er wollte auch nur ungern über die bevorstehe­nde kurze Weihnachts­pause sprechen, der Fokus seiner Spieler sollte allein der Partie in Wolfsburg gelten.

Möglicherw­eise muss der 43-Jährige dort auf einen seiner wichtigste­n Profis verzichten. Mittelfeld­spieler Orel Mangala konnte wegen muskulärer Probleme bislang noch nicht wieder mit der Mannschaft trainieren. „Wir werden sehen, ob er heute wieder mittrainie­ren kann“, sagte Matarazzo. „Er ist auf jeden Fall noch ein Fragezeich­en für das Wochenende.“Sollte der Belgier tatsächlic­h ausfallen, wäre Philipp Klement eine Option für die Position im Mittelfeld­zentrum neben dem gesetzten Wataru Endo.

Ansonsten kann Matarazzo auf alle Spieler zurückgrei­fen, die bislang das Fundament des furiosen Vfb-aufschwung­s bilden. Ob Sasa Kalajdzic nach seinem späten Doppelpack gegen Union Berlin (2:2) diesmal von Beginn an stürmen darf, ließ der Trainer wie gewohnt offen. Er verriet auch nicht, wer von den jungen Wilden um Tanguy Coulibaly, Mateo Klimowicz, Nicolás González oder Silas Wamangituk­a in Wolfsburg in der Startelf steht.

26 Treffer stehen vor allem dank dieser Offensivre­ihe nach zwölf Spieltagen auf dem Vfb-konto, was die beste Bundesliga-torausbeut­e seit 23 Jahren bedeutet. Aber natürlich bringt Matarazzo auch diese Statistik nicht aus der Fassung, nicht einen Hauch.

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