Klingelingeling, da kommt: Die Schellente (Bucephala clangula)
Die Schellente verdankt ihren Namen ihrem pfeifenden und klingelnden, wie „Schellen“tönenden Fluggeräusch. Sie brütet bevorzugt an stehenden Gewässern wie Waldseen und Teichen mit unmittelbar angrenzendem Baumbestand.
Schellenten sind Höhlenbrüter. In Baumhöhlen, alte Spechthöhlen und ersatzweise auch in spezielle Nistkästen werden die Eier gelegt und vom Weibchen ausgebrütet. Sobald das letzte Küken geschlüpft ist, verlässt das Weibchen mit ihren Jungen die Höhle.
Nicht selten kommt es vor, dass die Kleinen mehrere Meter vom Baum hinunterspringen müssen. Wenn in ihren Burtgebieten in Nord- und Nordosteuropa der Winter Einzug hält, weicht die Schellente nach Süden aus. Zur Rast und im Winterquartier hält sie sich an Seen und Flüssen, auf Binnengewässern und im flachen Meer in Küstennähe auf. In Baden-württemberg ist sie regelmäßig in den Monaten November bis Anfang März zu beobachten – gerne an den Fließstrecen größerer Flüsse.
Im Mittwinter erreicht die Balz der Männchen ihren Höhepunkt, und es bilden sich regelrechte Balzgruppen. Als Erstes werfen die Männchen bei dem Ritual den Kopf auf den Rücken. Manchmal treten sie dabei mit beiden Beinen gleichzeitig so heftig nach, dass das Wasser nur so spritzt. Danach strecken sie den Hals sehr rasch, mit aufwärts gerichtetem Schnabel, nach oben.
Reagiert ein Weibchen auf diese Balzbewegungen, fordert es das Männchen zur Parung auf. Dieses beeindruckende Szenario ist bei uns im Ländle in den Wintermonaten nicht selten zu bewundern – nach der Rückkerhr in die nordischen Brutgebiete wollen die Vögel auf ihre Balzrituale nämlich keine Zeit mehr verwenden müssen.
Als Tauchente findet die Schellente ihre Nahrung am Gewässergrund. Bis zu acht Meter tief taucht sie, um an Weichtiere, Krebstiere, Insektenlarven und ähnliche Leckerbissen z kommen. Der Bestand der attraktiven Art ist erfreulicherweise ungefährdet.