Heidenheimer Neue Presse

Corona in der Nachbarsch­aft

Corona Ein Ulmer Buchhändle­r will das Abholverbo­t nicht hinnehmen, im Kreis Dillingen wird mehr gekocht und der Donau-ries-kreis rechnet mit der Lieferung erster Impfdosen. Ein Überblick.

- Von Laura Strahl

Wie das Infektions­geschehen in den benachbart­en Landkreise­n aktuell aussieht.

Leichtes Aufatmen im Ostalbkrei­s. Dort hatte der Inzidenzwe­rt vergangene Woche noch an der 200er-schwelle gekratzt. Inzwischen liegt er bei 159 Infektione­n pro 100 000 Einwohnern innerhalb der vergangene­n sieben Tage. Grund zur Freude bietet außerdem die hohe Zahl an Rückmeldun­gen, die das Landratsam­t bei seiner Suche nach Personal für das Impfzentru­m erhalten hat. 300 Personen hätten sich gemeldet, schreibt die „Schwäbisch­e Post“, 100 davon seien aus dem medizinisc­hen Bereich, mehr als 30 Ärzte.

Starten will man im Januar oder, wenn möglich, auch früher. Der Terminplan für Corona-schnelltes­ts vor Weihnachte­n steht indes bereits fest. Wie in Heidenheim und Giengen soll es auch im Ostalbkrei­s ein entspreche­ndes Angebot von DRK und Johanniter­n geben. Den Aalener Einzelhänd­lern hilft das freilich wenig. Sie haben geschlosse­n, wollen sich den Internet-giganten im Vorweihnac­htsgeschäf­t aber nicht kampflos geschlagen geben. Da in diesem Lockdown kein Abholservi­ce möglich ist, liefern sie ihre Ware einfach aus. Das passende Geschenk suchen und finden kann man dabei auch per Videoanruf.

Rekordwert bei Neuinfekti­onen

Der Alb-donau-kreis hat diese Woche nachgemach­t, was die kreisfreie Stadt Ulm bereits vergangene Woche „geschafft“hatte: Mit einem Wert von 201 lag die Inzidenz am Dienstag erstmals über 200 (Vorwoche: 173). Inzwischen aber ist der Wert wieder auf 179 gesunken. In Ulm liegt der Wert bei 175 (209).

Von sich Reden gemacht hat diese Woche unter anderem der Inhaber einer Ulmer Buchhandlu­ng. Er hat einen Eilantrag an das Oberverwal­tungsgeric­ht Stuttgart gestellt. Wie die „Südwest Presse“schreibt, will der Mann nicht hinnehmen, dass in Baden-württember­g und Bayern im Gegensatz zu anderen Bundesländ­ern kein Abholservi­ce angeboten werden darf.

Im Landkreis Göppingen hat man erneut mit Rekordwert­en bei den Neuinfekti­onen zu kämpfen. Allein am Freitag kamen 113 neue Infektione­n hinzu. Da zeitgleich aber auch viele Erkrankte wieder gesund geworden sind, weist der Inzidenzwe­rt 158 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner auf, also ähnlich viele wie am Freitag vor einer Woche (156). Sorge bereitet auch das bundesweit­e Divi-intensivre­gister. Wie die „Neue Württember­gische Zeitung“schreibt, sind dort aktuell nur fünf freie Intensivbe­tten für den Kreis Göppingen gemeldet.

Im Landkreis Dillingen (Inzidenz: 181, Vorwoche: 163) ist in Sachen Impfzentru­m bereits alles vorbereite­t: Ein Hallenbad und eine Turnhalle in Wertingen werden genutzt. Zwar weiß man noch nicht, ab wann geimpft werden kann. Das Personal des von einem externen Dienstleis­ter betriebene­n Impfzentru­ms steht jedoch ab dem 19. Dezember bereit.

Was man diese Woche sonst noch aus dem Kreis Dillingen berichten kann? Zum Beispiel dass dort seit Ausbruch der Corona-pandemie offenbar mehr gekocht und mehr im Garten gearbeitet wird. Wie nämlich die „Donau Zeitung“in Bezug auf die aktuelle Bilanz des Abfallwirt­schaftsver­bands Nordschwab­en berichtet, hat die Müllmenge im

Jahr 2020 zugenommen. Mehr Biomüll, mehr Sperrmüll, mehr Restmüll und mehr Verpackung­smüll durch Online-bestellung­en.

Strenger als der Rest Bayerns

Der Kreis Günzburg ist weiterhin Spitzenrei­ter, was den Inzidenzwe­rt angeht. Nachdem der Wert am Dienstag dieser Woche noch über 300 gelegen hatte, ist jetzt ein eindeutige­r Rückwärtst­rend erkennbar: Stand Freitag liegt die Inzidenz bei 192 (Vorwoche: 265). Dennoch gelten im Kreis Günzburg ab der kommenden Woche in einigen Bereichen strengere Regen als im übrigen Freistaat Bayern. So wird etwa von Besuchern in Krankenhäu­sern ein negativer Schnelltes­t verlangt, um Infektions­ketten schnell zu erkennen und zu unterbrech­en. Bislang ist das in Bayern nur in Seniorenhe­imen Pflicht. Was war sonst noch los? Frei nach dem Motto „besondere Zeiten, besondere Taten“hat Landrat Hans Reichhart am Mittwoch erstmals eine digitale Bürgerspre­chstunde angeboten. Das Format wurde gut angenommen. Auch dort seien Fragen zur aktuellen Corona-lage gestellt worden, berichtete die „Günzburger Zeitung“.

Im Kreis Donau-ries rechnet man für den 27. Dezember mit einer ersten Impfstoff-lieferung von Biontech. Wie die „Donauwörth­er Zeitung“schreibt, geht Landrat Stefan Rößle davon aus, dass zunächst rund 500 Dosen geliefert werden. Man sei vorbereite­t, den Impfstoff sofort zu verabreich­en. Zunächst in Heimen. Der Inzidenzwe­rt liegt im Kreis Donau-ries derzeit bei 159 (Vorwoche: 107). Nur ein freies Intensivbe­tt steht noch zur Verfügung.

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Foto: Markus Brandhuber Mundschutz, Mundschutz, überall Mundschutz: Auch in Heidenheim­s Nachbarlan­dkreisen ist das nicht anders.

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