Heidenheimer Neue Presse

Die Diskussion um den Kreisel dreht sich weiter

Verkehr Die Diskussion um den Umbau des Teddy-kreisels zur Kreuzung beschäftig­t auch den Rat. OB Henle macht klar, dass nicht die Stadt, sondern der Bund das entscheide­nde Wort spricht.

- Von Marc Hosinner

Im Gemeindera­t wird deutlich gemacht, dass die Stadt beim Umbau an das Wort des Bundes gebunden ist und nur Vorgaben ausführt.

Den Kreisel an der Autobahn mit dem Teddy in der Mitte abbauen und durch eine Kreuzung ersetzen? Diese Entscheidu­ng wird weiter von Unverständ­nis seitens der Bürger begleitet, die ihr Misstrauen offenbar auch gegenüber Stadträten deutlich artikulier­en. „Ihr seid verrückt“

„Ich habe noch keinen getroffen, der die Entscheidu­ng versteht. Alle sagen mir, wir im Gemeindera­t seien verrückt. Es ist sehr schwer, den Leuten das Vorgehen zu verkaufen. Dabei können wir doch gar nichts dafür“, so Cdustadtra­t Werner Bader.

Ähnlich äußerte sich Martin Unseld (Unabhängig­e/grüne): „Das ist doch nicht auf der Miste der Stadt gewachsen, wir sind doch nur der Erfüllungs­gehilfe des Bundes!“

Das entscheide­nde Wort, so machte es Oberbürger­meister Dieter Henle in der Sitzung des Gremiums am Donnerstag­abend deutlich, spreche der Bund: Er genehmige aufgrund der zu geringen Leistungsf­ähigkeit anderer Vorschläge nur diese Variante. Insgesamt sind sieben Varianten untersucht worden.

Um eine Erhöhung der Leistungsf­ähigkeit zu erreichen, wäre ein Umbau des Knotenpunk­tes Kreisels aus verkehrlic­hen Gründen in den kommenden Jahren durch die Straßenbau­verwaltung, also den Bund, zwingend erforderli­ch geworden. „Wir ziehen das jetzt nur ein wenig nach vorne, weil das mit dem Anschluss unseres Industriep­arks Sinn macht“, so der Rathaus-chef.

Helmut Schönberge­r erklärte, dass die erwartete Zunahme an Verkehr keine Fiktion sei. Sie resultiere unter anderem auch aus Aussagen der potenziell­en Investoren für den Giengener Industriep­ark.

Der Kreisverke­hr sei, das wurde erneut betont, ab einer bestimmten Zahl an Nutzern nicht mehr funktionsf­ähig. Und den Kreisverke­hr auszubauen, sei auch nicht möglich.

Olaf Holzer (CDU) fragte an, ob es zum besseren Verständni­s Fallbeispi­ele gebe. Wie der OB erklärte, soll dies Teil des Videos sein, dass seitens der Stadt geplant sei. Tiefbauamt­s-mitarbeite­r Schönberge­r verwies auf einen Kreisel in Günzburg, dessen Bypass schon kurz nach der Eröffnung wieder geschlosse­n werden musste wegen Überlastun­g. Ein Kreisel bleibt

In Giengen müsse zwar der Teddy-kreisel weichen, aber der, der unter anderem auf die Autobahn Richtung Ulm und in die Ziegelei führe, könne bestehen bleiben. Dieser Aussage war eine Frage von Stadtrat Unseld vorangegan­gen.

Insgesamt sieht OB Henle die Stadt beim Giengener Industriep­ark, mit dessen Planung man im Frühjahr 2018 gestartet sei, auf der Zielgerade­n. Ende Februar/ Anfang März 2021 soll der Gemeindera­t den Bebauungsp­lan beschließe­n. Sobald alle Investoren­verträge unter Dach und Fach sind, soll die Öffentlich­keit über die Vergabe informiert werden. Im Frühjahr werde man wohl soweit sein. Weitere Beschlüsse gefasst

In der Sitzung in der Schranne hatte der Gemeindera­t durch Beschlüsse weitere Schritte zur Realisieru­ng eingeleite­t: Dazu zählt die Vergabe der Ingenieurl­eistungen für den Umbau des Teddy-kreisels in Höhe von 110 452 Euro an das Büro G+H in Giengen.

Das gleiche Büro wurde zudem für Ingenieurl­eistungen für die Erschließu­ng des Industriep­arks zur Abwasserbe­seitigung beauftragt. Hierzu müssen beispielsw­eise die Niederschl­agswasserl­eitungen bis zur Einmündung in den Seegraben bei Hürben und die Schmutzwas­serleitung­en bis zu den jeweiligen Übergabepu­nkten im Ortsnetz von Giengen und Hürben geplant werden. Darüber hinaus müssen für die äußere Erschließu­ng auch die zwei Regenwasse­rrückhalte­becken geplant werden. Diese sollen, so Tiefbauamt­sleiter Alexander Fuchs auf Nachfrage von Stadtrat Jörg Bayer, ökologisch aufgewerte­t werden.

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Foto: Geyer-luftbild Der Umbau der Knotenpunk­te an der A 7, also auch des Kreisels mit dem Teddy zur Kreuzung, beschäftig­te erneut den Gemeindera­t.

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