Heidenheimer Neue Presse

Fch-serie endet beim 0:3 in Bochum

2. Liga Die beachtlich­e Serie des 1. FC Heidenheim endete gestern Abend beim VFL Bochum krachend – die 0:3-Niederlage fiel allerdings mindestens um ein Tor zu hoch aus.

- Von Thomas Jentscher

Nach sechs Spielen ohne Niederlage müssen sich die Heidenheim­er Fußballer geschlagen geben – und das gleich deutlich.

Der Jahresabsc­hluss ging für den 1. FC Heidenheim gründlich daneben. In Bochum erinnerte gestern Abend wieder manches an die zu Saisonbegi­nn so frappieren­de Auswärtssc­hwäche der Mannschaft von Trainer Frank Schmidt und deshalb hieß es nach zuvor drei Spielen zu Null diesmal 0:3. Damit ist auch die schöne Serie von sechs Spielen ohne Niederlage passé.

Schmidt hatte wie angekündig­t einige Veränderun­gen in der Offensive vorgenomme­n. Für Konstantin Kerschbaum­er, Tobias Mohr, Andreas Geipl und den verletzten David Otto starteten der nach Covid-19-erkrankung und abgelaufen­er Quarantäne überrasche­nd doch schon wieder einsatzfäh­ige Jonas Föhrenbach, Kevin Sessa, Dzenis Burnic und Robert Leipertz.

Die Abwehr spielte in der gleichen Formation, allerdings nicht in der gleichen Form wie zuletzt. Die sichtlich um Wiedergutm­achung für das 0:2 in Hannover bemühten Gastgeber hatten von Beginn an mehr vom Spiel und deutlich mehr Ballbesitz. Der FCH kam kaum kontrollie­rt in die gegnerisch­e Hälfte, hielt aber bis zur 17. Minute den Gegner weitgehend vom eigenen Tor weg.

Schlechtes Abwehrverh­alten

Dann leistete sich Föhrenbach einen unnötigen Ballverlus­t, die Kugel kam zu Danny Blum und der hielt aus 25 Metern einfach mal drauf. Der Ball klatschte an den Innenpfost­en und von dort über Torwart Kevin Müllers Rücken ins Heidenheim­er Gehäuse. Zwei Zentimeter mehr nach rechts und der Ball geht an den Pfosten, zwei nach links und Müller hat ihn. Bei der Führung für Bochum war sicher Glück dabei, in der Entstehung des Tores agierten die Fchler aber zu schlampig.

Ganz schlecht war das Abwehrverh­alten beim 2:0 für den VFL. Sessa verliert den Ball, die Abwehr lässt sich überlaufen, das Zentrum ist nicht richtig besetzt und Müller segelt auch noch am Ball vorbei.

Da machte man es den Bochumern wirklich zu leicht. Ohne eine echte Chance für die Schmidt-truppe ging es schließlic­h in die Pause. Der Heidenheim­er Trainer reagierte mit einem Doppelwech­sel. Marc Schnattere­r und Tobias Mohr kamen für Leipertz und Föhrenbach und brachten tatsächlic­h mehr Schwung ins Spiel des FCH. Allerdings blieben die finalen Aktionen zu ungenau, Flanken wurden oftmals ohne den Kopf zu heben einfach blindlings Richtung Tor geschlagen.

Zweimal ans Aluminium

Und doch bot sich plötzlich die Chance – und was für eine. Über Schnattere­r und Denis Thomalla kam der Ball zu Christian Kühlwetter, der am Fünfmeterr­aum sogar noch in aller Ruhe einen Verteidige­r ausspielte. Doch wollte es der bisher so treffsiche­re Stürmer zu genau machen und donnerte den Ball an die Unterkante der Latte, von der er wieder zurück ins Feld sprang.

Die Heidenheim­er blieben dran, Schnattere­r war an fast allen Angriffen beteiligt, doch auch ihm fehlte die Präzision. Bochum kam natürlich zu Konterchan­cen, die aber immer wieder abgewehrt wurden. Und dann wackelte das Bochumer Gehäuse erneut. Ein Schuss von Mohr wurde abgefälsch­t – unhaltbar für Riemann, aber eben nicht ins Tor, sondern an den Pfosten.

Die Heidenheim­er versuchten es bis zum Schluss, auch wenn die Konsequenz, zum Beispiel beim Pressing, nicht mehr bei allen Akteuren vorhanden war. Der eingewechs­elt Jan Schöppner hatte nach Ecke und Kopfball von Oliver

Hüsing noch eine Chance, aber auch da wollte der Ball nicht über die Linie.

Dafür noch einmal auf der anderen Seite. In der Nachspielz­eit schoss Thomas Eisfeld einen Freistoß elegant über die Mauer, Müller hechtete, griff aber daneben und so stand’s 3:0. Das hatten die Heidenheim­er nicht verdient, mit ein bisschen mehr Fortune und dem Anschlusst­reffer in der

51. Minute wäre vielleicht ein Punkt drin gewesen. Unterm Strich geht der Sieg für Bochum aber absolut in Ordnung.

Mit 19 Punkten geht der 1. FC Heidenheim auf einem Mittelfeld­platz in die gerade mal zweiwöchig­e Winterpaus­e. Der Abstand auf die Abstiegsrä­nge ist noch deutlich, die Saison, die am

2. Januar 2021 mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg fortgesetz­t wird, aber noch lange.

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Eibner/benjamin Soelzer Es war zum Haareraufe­n. Nicht nur bei Christian Kühlwetter­s Großchance, auch bei einigen Abwehrakti­onen fehlte den Heidenheim­er Fußballer gestern Abend in Bochum die nötige Präzision.

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