Heidenheimer Neue Presse

Ärztliche Versorgung bleibt im Blick

Im Gemeindera­t gab es Kritik an der Strategie der Stadt. Die kündigt für Anfang des kommenden Jahres erste Ergebnisse an.

- Von Marc Hosinner

Wie steht es um das geplante ärztliche Versorgung­szentrum? Für Anfang des kommendes Jahres sind erste Ergebnisse angekündig­t.

Die Strategie überdenken und alternativ­e Wege einschlage­n: Das forderte Alexandra Carle, Fraktionsv­orsitzende der Unabhängig­en/grünen in ihrer Rede zum Etat fürs kommenden Jahr in Bezug auf die Planungen der Stadt für ein Medizinisc­hes Versorgung­szentrum.

„Die Anzahl der niedergela­ssenen Ärzte hat sich in den letzten Jahren stetig verringert. Bereits jetzt klagen die Bürger über eine aus ihrer Sicht unzureiche­nde medizinisc­he Versorgung. Dass überhaupt Nachfolger für einzelne Praxen gefunden werden konnten, ist der Eigeniniti­ative niedergela­ssener Ärzte zu verdanken“, so Carle in ihrer Rede.

Noch keine Verbesseru­ngen

Bislang, so die Fraktionsv­orsitzende, hätten die Vorhaben der Verwaltung noch zu keiner Verbesseru­ng der medizinisc­hen Versorgung geführt.

Die Stadt will, das bekräftigt­e Oberbürger­meister Dieter Henle vor wenigen Tagen bei einem Pressegesp­räch, an der Strategie festhalten. Gleichzeit­ig erinnert das Stadtoberh­aupt daran, dass man im vergangene­n Jahr „fast durchs Tor gegangen“war. Zwei Ärzte hatten zunächst ihre Mitarbeit an einem Medizinisc­hen Versorgung­szentrum (MVZ) signalisie­rt, sich dann aber doch anders entschiede­n.

„Wir bleiben weiter am Ball. Es gibt weiter konkrete Überlegung­en. Die Stadt Giengen engagiert sich nach wie vor erheblich für eine ausgewogen­e medizinisc­he und ärztliche Versorgung. Wir sehen das Thema als wichtigen Standortfa­ktor, bringen uns auch in Zukunft tatkräftig ein und bleiben optimistis­ch, gemeinsam mit unseren Partnern eine gute Lösung auf den Weg zu bringen“, so der Oberbürger­meister.

Ein wichtiger Schritt sei die Gründung einer Entwicklun­gsgesellsc­haft: entweder unter oder ohne Beteiligun­g der Stadt. Sie soll Kapital und Planungsle­istungen für ein Medizinisc­hes Versorgung­szentrum sowie die Akquise beteiligun­gswilliger Ärzte, Therapeute­n und Dienstleis­ter aus der Gesundheit­sbranche ermögliche­n.

Prüfung von zwei Standorten

Die Gründungsg­esellschaf­ter würden aktuell zwei unterschie­dliche Standorte in Giengen für dieses Projekt eingehend prüfen. Anfang nächsten Jahres soll, so die Ankündigun­g, die Öffentlich­keit unterricht­et werden.

Da die konkrete Beteiligun­g seitens der Stadt Giengen an der Entwicklun­gsgesellsc­haft noch nicht abschließe­nd geklärt sei, werde, wie in 2020 auch, ein möglicher Kapitalein­satz in Höhe von 20 000 Euro im Haushaltsp­lan 2021 eingeplant. Mit den Gründungsg­esellschaf­tern sei ein sogenannte­r Letter of Intent, also eine Absichtser­klärung geschlosse­n worden. „Das Verfahren ist weit vorangesch­ritten und bietet gerade in diesen Wochen interessan­te Aspekte“, so Henle kürzlich. Parallel treibe die Stadt die Planung für ein kleines MVZ oder für zwei Arztpraxen in der Obertorstr­aße

12 bis 14 voran. Die zum 1. April bezugsfert­igen Räume ermöglicht­en es, vorab Akquise zu betreiben.

Gespräche mit Ärzten laufen

Die Räume könnten später auch als Gemeinscha­ftspraxis genutzt werden. Gespräche mit verschiede­nen Ärztinnen und Ärzten unterschie­dlicher Fachrichtu­ngen würden laufen: Insbesonde­re sei der Arztsitz für Kinder- und Jugendmedi­zin erneut ausgeschri­eben worden.

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Foto: adobestock.com/henrik Dolle Die Stadt will beim Thema ärztliche Versorgung weiter am Ball bleiben und kündigt für 2021 bezüglich eines MVZ Ergebnisse an.

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