Schnell, aber nicht sehr präzise
Heimbetreiber warnen vor Überlastung des Personals. Mehrere Test-varianten werden angeboten.
Viele, die über Weihnachten ihre Verwandten besuchen wollen, möchten sich vorher noch schnell auf Coronaviren testen lassen. Inzwischen ist eine große Bandbreite solcher Schnelltests auf dem Markt, deren Aussagekraft allerdings begrenzt ist.
Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.v. (bpa), ist dennoch froh, dass es die Schnelltests gibt. „Wir können durch sie die Gefahren minimieren, die von Besuchern für die Bewohner unserer Alten- und Pflegeheime ausgehen“, sagt er dieser Zeitung.
In den Heimen, die in dem Verband organisiert sind, werden in der Regel Antigen-schnelltests vorgenommen. Diese geben Auskunft darüber, ob ein Besucher zum Zeitpunkt des Tests Coronaviren verbreiten kann. Einen Tag später kann die Virenbelastung – zum Beispiel bei einer sich gerade erst entwickelnden Infektion – allerdings bereits wesentlich höher liegen, weshalb ein Test dann wiederholt werden müsste. Das Ergebnis liegt binnen 20, 30 Minuten vor; die Kosten tragen die Heime.
Verbandschef Mauel weist aber darauf hin, dass die Beschäftigten in den Heimen völlig überlastet wären, wenn beispielsweise an Heiligabend viele Menschen zeitgleich getestet würden. „Deshalb wird es Besuche und die damit verbundenen Tests nur nach Voranmeldung geben können“, betont er.
Mit den Antigen-tests, die nur medizinisches Fachpersonal vornehmen darf, werden Eiweißfragmente des Virus nachgewiesen.
Wer sich nicht krank fühlt, aber wissen möchte, ob er andere infizieren könnte, kann solche Prüfungen auch an privaten Teststationen vornehmen lassen. Die Preise dafür bewegen sich um die 40/50 Euro. Aber Achtung: Der Antigen-schnelltest ist nicht so sicher wie ein Labortest. Außerdem wird nur die Virenlast getestet. Gering Infizierte fallen durch das Raster.
Pcr-schnelltests werden ebenfalls von privaten Dienstleistern angeboten. Sie weisen zwar das Erbgut des Coronavirus nach und sind dadurch – theoretisch – etwas genauer als Antigen-tests. Sie sind aber nicht so zuverlässig wie die Pcr-labortests, auf deren Ergebnis man je nach Anbieter einen oder mehrere Tage warten muss.
Tests auf Coronaviren-antikörper sind als Bluttests inzwischen auch in einigen Apotheken und Drogerien erhältlich. Sie geben aber keine Auskunft darüber, ob man infektiös ist, sondern nur darüber, ob man eventuell schon eine Covid-19-erkrankung durchgemacht hat.