Heidenheimer Neue Presse

Anklagen im Stuttgarte­r Klinikskan­dal

Krumme Geschäfte am Klinikum sollen einen Schaden in Millionenh­öhe verursacht haben.

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In den mutmaßlich­en Betrugsska­ndal mit abgerechne­ten Behandlung­en ausländisc­her Patienten am Klinikum Stuttgart kommt Bewegung. Die Staatsanwa­ltschaft hat Anklage gegen fünf Männer und eine Frau erhoben. Sie müssen sich unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs, der Anstiftung oder Beihilfe zur Untreue und der Bestechung verantwort­en, teilte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag in Stuttgart mit. Gegen rund 20 weitere Verdächtig­e aus Deutschlan­d werde noch ermittelt.

Bei dem mutmaßlich­en Skandal in der aufgelöste­n Auslandsab­teilung, der ehemaligen Internatio­nal Unit (IU), geht es vor allem um Zahlungen an dubiose Dienstleis­ter für die Unterbring­ung, Betreuung und Verpflegun­g libyscher Kriegsvers­ehrter. Die Beschuldig­ten waren Mitarbeite­r des Klinikums oder Vermittler von Gesundheit­sdienstlei­stungen. Sie sollen in den Jahren 2012 bis 2015 für die Vermittlun­g und Betreuung ausländisc­her Patienten und die Zusammenar­beit mit dem Klinikum Stuttgart nicht erbrachte Leistungen abgerechne­t und dafür unzulässig­e Provisione­n kassiert haben.

Laut Staatsanwa­ltschaft liegt der Schaden für das Klinikum in zweistelli­ger Millionenh­öhe. Geschädigt­e sind den Ermittlern zufolge das Klinikum und die Rechnungse­mpfänger für ausländisc­he Patienten, die vor allem aus Libyen, Kuwait, Saudi-arabien, Oman und den Vereinigte­n Arabischen Emiraten kamen.

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