Heidenheimer Neue Presse

Liebes Wort des Jahres,

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dass diesmal irgendwas mit „C“fällig sein würde, war so clar wie Cloßbrühe. Und die „Corona-pandemie“ist es dann ja auch geworden. Die Gesellscha­ft für deutsche Sprache hatte da im Jahr 2020 sicher wenig Mühe, allerdings auch wenig Auswahl.

Nun hat ja auch diese Zeitung einiges mit deutscher Sprache zu tun. Über die ärgerliche­n Druckfehle­r sehen wir heute mal großzügig hinweg. Insofern darf ein Lokalblatt Dich, liebes Wort des Jahres, auch auf lokaler Ebene wählen. Die Auswahl ist nicht riesig, aber vorhanden. Als heißester Anwärter dürfte sicherlich das Wort „Aufstieg“zählen, sprich der Sprung des 1. FC Heidenheim von der zweiten in die erste Liga des deutschen Fußballs. Es ist dann ja zwar nichts draus geworden, aber der echte Fan behält Dich als künftiges Lieblingsw­ort des Jahres natürlich fest im Blick.

Schauen wir in die Städte und Gemeinden. Aus Giengener Sicht müsste es, liebes Wort des Jahres, wohl der „Spatenstic­h“sein. Also was der Oberbürger­meister Dieter Henle auf den gefühlt Dutzenden von Baustellen so weggeschau­felt hat – beachtlich. Ein Stück weiter flussabwär­ts im Brenztal, also hinter Hermaringe­n, kommt im Zuge der Sanierung der Bundesstra­ße 492 einzig und allein die „Umleitung“als Wort des Jahres in Frage – auch auf die Gefahr hin, dass die Bürger in Bissingen oder Sachsenhau­sen allein bei dessen Erwähnung in Wutanfälle ausbrechen.

Der Mensch, auch der im Landkreis Heidenheim, lebt nicht vom Brot allein – die Kultur spielt eine tragende Rolle. Popkonzert, Kleinkunst, Oper – nicht schwierig zu erraten, dass Du, liebes Wort des Jahres, nur die „Absage“sein kannst.

Es bleibt die Hoffnung, dass wir 2021 nicht nur das mistige Wort mit „C“, sondern auch die „Absage“weitgehend aus unserem Wörterbuch streichen dürfen. Am „Aufstieg“, liebes Wort des Jahres, halten wir mal optimistis­ch fest.

Aber Du liest das ja eh nicht.

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