Heidenheimer Neue Presse

Plötzlich in der Startelf

Fabian Bredlow wird gegen den SC Freiburg mal wieder das Tor des VFB Stuttgart hüten. Und die Trainer beider Klubs schwärmen voneinande­r.

- Von Carsten Muth (mit dpa)

So viel gegenseiti­ge Wertschätz­ung zwischen Schwaben und Badenern ist selten. Vfb-trainer Pellegrino Matarazzo lobt am Dienstag in der virtuellen Pressekonf­erenz den kommenden Gegner überschwän­glich, sein Kollege Christian Streich vom SC Freiburg gerät ins Schwärmen, wenn er über die Matarazzo-elf spricht. Am Mittwoch (20.45 Uhr) treffen Matarazzos und Streichs Teams in der zweiten Runde des Dfb-pokals aufeinande­r. Es ist das letzte Spiel eines turbulente­n und vom Coronaviru­s bestimmten Fußball-jahres für beide Mannschaft­en, es geht um den Einzug ins Achtelfina­le. Der Ausgang? Ist völlig offen, wenn man nach den Fußball-lehrern geht.

Es ist das zweite Mal, dass sich Stuttgart und Freiburg in dieser Saison gegenübers­tehen. Mitte September empfing der VFB den SCF zum Bundesliga-auftakt – und verlor mit 2:3 im eigenen Stadion. Im Dfb-pokal wollen die Stuttgarte­r den Spieß umdrehen.

Vfb-coach Matarazzo ist beeindruck­t von der Kampfkraft der Freiburger. Regelrecht begeistert ist er vom erfahrenen Kollegen Streich selbst: „Leider habe ich noch nicht das Vergnügen gehabt, mit Christian eine längere Mahlzeit oder einen Kaffee zu genießen“, sagt der Vfb-trainer. „Aber es ist auch so offensicht­lich, welch hervorrage­nde Arbeit er leistet.“Christian Streich sei als Mensch und Coach sehr authentisc­h. „Das imponiert mir brutal.“

Der derart Gelobte wiederum hat großen Respekt vor dem jungen Team des VFB, das als Aufsteiger in der Bundesliga eine gute Rolle spielt und vor der kurzen Winterpaus­e in der Liga auf Platz sieben rangiert. Die Stuttgarte­r Mannschaft habe eine „enorme individuel­le Qualität“. Einige Vfb-spieler befänden sich gar auf dem Weg in die Weltklasse.

Streich schwärmt vor allem vom defensiven Mittelfeld­strategen der Stuttgarte­r, dem 24-jährigen Wataru Endo. „Der wird extrem genau beobachtet von sehr großen Klubs, und ich könnte da noch ein paar Spieler nennen“, meint Streich. Mächtig imponiert hat den Freiburger Übungsleit­er jüngst offenbar auch Stürmer Sasa Kalajdzic. Der 23-jährige Österreich­er machte vor einer Woche im Bundesliga-heimspiel gegen Union Berlin zwei Treffer binnen weniger Minuten, sicherte dem VFB damit beim 2:2-Unentschie­den gegen die Hauptstädt­er einen Punkt. „Kalajdzic hockt oft auf der Bank, dann kommt er rein und haut so zwei Dinger rein. Eins schöner als das andere, das war fast schon Weltklasse.“

Streich und sein Kollege Matarazzo wollen, na klar, unbedingt eine Runde im Pokal weiterkomm­en. Dennoch werden sie am Mittwochab­end in der Stuttgarte­r Mercedes-benz-arena nach den vielen Spielen in den vergangene­n Monaten einigen arrivierte­n Akteuren eine Verschnauf­pause geben. Bemerkensw­ert: Beide Klubs geben im Landesderb­y unter anderem jeweils ihren Ersatztorh­ütern eine Bewährungs­chance. Beim VFB wird Fabian Bredlow zwischen den Pfosten stehen, bei den Gästen aus dem Breisgau darf Benjamin Uphoff von Beginn an ran.

Dass man sich über den Wettbewerb Dfb-pokal relativ schnell fürs internatio­nale Geschäft qualifizie­ren kann, hat sich auch bis nach Stuttgart herumgespr­ochen. „Der Pokal hat einen sehr großen Stellenwer­t bei uns“, betont Trainer Matarazzo. „Das ist ein sehr interessan­ter Wettbewerb, wo man schnell in einen sportlich sehr interessan­ten Bereich vorstoßen kann.“

Es ist offensicht­lich, welche hervorrage­nde Arbeit Christian Streich leistet. Pellegrino Matarazzo

Vfb-trainer

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Foto: Eibner-pressefoto In der Liga nur Ersatz, im Pokal erste Wahl: Vfb-torwart Fabian Bredlow.

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