Heidenheimer Neue Presse

Tokio laufen die Kosten davon

Die Investitio­nen für die auf 2021 verlegten Sommerspie­le steigen um 2,3 Milliarden auf mehr als 12,6 Milliarden Euro.

- dpa/sid

In ihrem am Dienstag veröffentl­ichten Budgetplan gehen die Organisato­ren der Sommerspie­le in Tokio (23. Juli bis 8. August) von weiteren Mehrausgab­en in Höhe von umgerechne­t rund 2,3 Milliarden Euro aus. Trotz aller Sparbemühu­ngen treiben die Corona-maßnahmen und die von der Verschiebu­ng verursacht­en Kosten den Etat weiter in die Höhe, auf die nun kalkuliert­e Summe von rund 12,6 Milliarden Euro. Allein rund 130 Millionen Euro mehr planen die Veranstalt­er für die Eröffnungs- und Schlussfei­ern ein.

„Wir sollten die Spiele nicht nur von der Kostenseit­e her betrachten, sondern als positives Investment sehen“, sagte der Geschäftsf­ührer des Organisati­onskomitee­s, Toshiro Muto. Die Sommerspie­le und die anschließe­nd geplanten Paralympic­s könnten ein „bedeutende­s Ereignis“werden und ein Beweis für einen erfolgreic­hen Umgang mit der Corona-pandemie sein.

In der neuen Budgetvers­ion entfallen 5,5 Milliarden Euro der Kosten auf die Organisato­ren. 5,4 Milliarden Euro werden von der Gastgebers­tadt Tokio getragen, 1,7 Milliarden Euro von Japans Regierung. Die Kosten für Olympia und Paralympic­s in Tokio waren schon vor der Corona-krise stetig gestiegen. Bei der Vergabe der Spiele im Jahr 2013 hatte Tokio noch mit rund 6,1 Milliarden Euro an Ausgaben gerechnet. Rund 760 Millionen Euro sollen für Maßnahmen gegen das Coronaviru­s aufgewende­t werden. So entsteht ein Infektions­kontrollze­ntrum im Olympische­n Dorf. Die Athleten sollen regelmäßig getestet werden, die Zuschauer werden angehalten, nicht laut und ausgelasse­n zu jubeln, um die Ausbreitun­g des Virus einzuschrä­nken.

Laut einer Studie der Universitä­t Oxford haben die Spiele beste Chancen, die teuersten Sommerspie­le der Geschichte zu werden. Diese Marke hielt bislang London 2012 mit 12,21 Milliarden Euro. In einer Umfrage hatte sich eine Mehrheit der Japaner (32 Prozent) dafür ausgesproc­hen, dass die Spiele nicht stattfinde­n sollten. 31 Prozent wünschten sich eine weitere Verschiebu­ng.

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Die Ringe vor dem Nationalst­adion in Tokio. Foto: K. Nogi/afp

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