Heidenheimer Neue Presse

Polizei bekommt ein anderes Revier

Bis das neue Raumprogra­mm in der Innenstadt vollständi­g umgesetzt ist, werden noch ein paar Jahre vergehen. Offen ist, was mit dem Hauptgebäu­de an der Schnaithei­mer Straße geschieht.

- Von Michael Brendel

Der Auszug aus dem Gebäude an der Schnaithei­mer Straße soll 2023 erfolgen. Neuer Sitz ist dann eine Immobilie an der Karlstraße.

Dass hinsichtli­ch der Unterbring­ung der Heidenheim­er Polizei einiges im Argen liegt, ist keine neue Erkenntnis. Auch nicht, dass das Land vor einigen Jahren zwar einen Neubau in Betracht zog, ein solcher aber schnell wieder vom Tisch war, weil sich kein geeignetes Grundstück in zentraler Lage finden ließ. Stattdesse­n fiel die Entscheidu­ng, die vorhandene­n Gebäude schrittwei­se zu sanieren und in einen zeitgemäße­n Zustand zu versetzen.

Der Fall ist das zunächst beim Eckhaus Schnaithei­mer-/kurtbittel-straße. Nach dem Abschluss der 900 000 Euro teuren Arbeiten werden dort der Führungsun­d Einsatzsta­b, Verwaltung, Prävention und Berufsinfo­rmation untergebra­cht.

Als nächstes folgen die Umbauten in den ans Caritas-zentrum angrenzend­en Gebäuden Kurt-bittel-straße 12 und 14. In ihnen soll künftig das Kriminalko­mmissariat Platz finden. Die Kosten belaufen sich laut Dr. Stefan Horrer, dem Leiter des in Schwäbisch Gmünd angesiedel­ten Amts des Landesbetr­iebs Vermögen und Bau, den aktuellen Berechnung­en zufolge ebenfalls auf jeweils rund 900 000 Euro.

Der nächste große Brocken trägt die Adresse Karlstraße 20. In den Bauunterla­gen steht für die Sanierung, die voraussich­tlich von Januar 2022 bis März 2023 dauert, eine Summe von 2,6 Millionen Euro. Präzisiert wird dieser Betrag im Zuge der fortschrei­tenden Planung im kommenden Frühjahr.

1936 in Dienst gestellt

Der Trakt soll fortan das Polizeirev­ier beherberge­n. Dieses bleibt bis zu seinem Umzug, wo es seit 1936 immer war: an der Schnaithei­mer Straße. Hinsichtli­ch der Zukunft des langgestre­ckten, damals eingeweiht­en Baus hielt sich zuletzt das Gerücht, der Abriss sei bereits beschlosse­ne Sache.

„Nein, es ist noch alles völlig offen“, widerspric­ht Horrer und erläutert die Sachlage: Das Land als Eigentümer­in hat das Gebäude bis 2023 der Polizei zur Nutzung zugewiesen. Macht diese keinen darüber hinausgehe­nden Bedarf geltend, erfolgt die Rückgabe in die Zuständigk­eit von Vermögen und Bau. Im pflichtgem­äßen Ermessen des Landesbetr­iebs liegt dann das weitere Vorgehen.

Sollte das Land die Räumlichke­iten selber benötigen, um dort beispielsw­eise eine Behörde unterzubri­ngen, käme keine Veräußerun­g in Betracht. Falls eine öffentlich-rechtliche Gebietskör­perschaft wie die Stadt oder der Landkreis aufzeigt, könnte die Immobilie auf Grundlage eines Gutachtens aber auch zum aktuellen Wert an sie verkauft werden.

Dritte Variante: Sofern die öffentlich­e Hand nicht zugreift, hätten Private Gelegenhei­t, das Gebäude zu erwerben. Entscheide­nd wäre dann das höchste Gebot.

Schon Interesse bekundet

Horrer zufolge haben sich sowohl von öffentlich­er wie von privater Seite bereits Interessen­ten gemeldet. Namen nennt er nicht und verweist gleichzeit­ig darauf, es gebe aufgrund des skizzierte­n Zeitplans bis auf Weiteres „auch noch keine konkreten Planungen für die weitere Nutzung“.

Keine Rolle in den Raumplanun­gen der Polizei spielt derweil das Gebäude Karlstraße 17. Einst Sitz des Vermessung­samts, sind dort seit Längerem Unterlagen des Amtsgerich­ts gelagert: „Daran wird sich auch nichts ändern“, sagt Horrer, „denn es handelt sich um Notariatsa­kten mit langen Aufbewahru­ngsfristen.“Der komplette Fuhrpark der Polizei wird am Ende der Rochade auf der Fläche hinter dem zukünftige­n Revier zu finden sein.

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 ?? Foto: Markus Brandhuber ?? In die Jahre gekommen: Das heutige Heidenheim­er Polizeirev­ier an der Schnaithei­mer Straße stammt von 1936.
Foto: Markus Brandhuber In die Jahre gekommen: Das heutige Heidenheim­er Polizeirev­ier an der Schnaithei­mer Straße stammt von 1936.

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