Heidenheimer Neue Presse

Mit einem Knaller ins neue Tv-jahr

Der Neujahrs„tatort“aus Weimar überzeugt und überrascht mit einer spektakulä­ren Pointe.

- Martin Weber

Das neue Fernsehjah­r beginnt mit einem echten Knaller: Die spektakulä­re Pointe des neuen „Tatorts“aus Thüringen ist von einigen Medien zwar schon gespoilert worden, sie soll aber an dieser Stelle der Spannung zuliebe nicht verraten werden. Nur soviel: Der Titel des Krimis „Tatort: Der feine Geist“(Neujahr, 20.15 Uhr, ARD) hat nicht nur mit einem der Hauptverdä­chtigen namens John Geist etwas zu tun, sondern verweist auch auf einen anderen Sachverhal­t, den der Zuschauer am Ende begreifen wird. Schön auch, dass die verblüffen­de Pointe nicht das einzige ist, was überzeugt – auch sonst ist der Krimi mit dem dienstlich­en und privaten Ermittlerp­aar Lessing (Christian Ulmen) und Dorn (Nora Tschirner) eine sehenswert­e Abwechslun­g vom üblichen Krimi-einerlei.

Der Krimi beginnt mit dem Überfall auf einen Geldboten: Nachdem der vermummte Räuber den Mann vor einem Juwelierla­den erschossen und die Beute an sich gerissen hat, flüchtet er zu Fuß. Lessing und Dorn, die zufällig des Weges gekommen sind, nehmen sofort die Verfolgung auf und jagen den Killer durch die halbe Innenstadt, bis er in der sogenannte­n Parkhöhle verschwind­et – das Ende des 18. Jahrhunder­ts erbaute unterirdis­che Stollensys­tem diente einst als riesiger Lagerkelle­r für Bier und Holzkohle und war Luftschutz­bunker im Zweiten Weltkrieg. Beherzt stürzen sich die beiden Ermittler in die finsteren Katakomben.

Keine Frage: Der von Regisseuri­n Mira Thiel mit stimmungsv­ollen Bildern inszeniert­e Weimar-krimi ist ein Drama, auf das man sich einlassen muss. Doch wer dabeibleib­t, wird Zeuge eines tragisch-schönen Schlusses, der keine Fragen mehr offen lässt.

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