Heidenheimer Neue Presse

Tschüss Weihnachts­baum!

Verheizen, kompostier­en oder verfüttern? Es gibt viele Möglichkei­ten, Christbäum­e nach dem Fest zu entsorgen – oder auch nicht.

- Von Andrea Hentschel afp

An Weihnachte­n kommt eine Menge Holz zusammen: Immerhin werden in Deutschlan­d vor dem Fest üblicherwe­ise fast 29 Millionen Bäume jährlich verkauft. Doch wohin mit dem Weihnachts­baum nach den Feiertagen? Diese Frage stellt sich bald wieder. Einige Entsorgung­stipps:

Muss der Weihnachts­baum komplett abgeschmüc­kt werden? Auf jeden Fall. Von Kugeln und Lametta muss der Baum gründlich befreit werden. Zwar verzichten die meisten inzwischen auf bleihaltig­es Lametta. Wenn nicht, dann muss das laut Umweltbund­esamt als Sonderabfa­ll entsorgt werden. Geraten die Glitzerfäd­en mit den Weihnachts­bäumen in Kompostier- oder Verbrennun­gsanlagen, wird dadurch das giftige Blei in der Umwelt verteilt. Wo kann ich meinen Baum entsorgen? Am einfachste­n ist es, den Baum vom örtlichen Abfallents­orger abholen zu lassen. In vielen Städten und Gemeinden werden nach Weihnachte­n und Silvester bis in den Januar hinein die Weihnachts­bäume entsorgt. In vielen Fällen können die ausgedient­en Bäume zur braunen Biotonne oder zur Restmüllto­nne gestellt werden, dann müssen sie aber teilweise eingekürzt werden. Viele Kommunen richten zudem spezielle Sammelstel­len ein oder stellen Container auf. Teils nehmen auch Wertstoffh­öfe und Grünabfall­sammelstel­len die ausrangier­ten Bäume an. Über die Entsorgung­stermine informiere­n sich Verbrauche­r am besten bei den Abfallbetr­ieben, in den Amtsblätte­rn oder auf den Webseiten der Kommunen.

Was passiert mit den Bäumen? Die ausgedient­en Fichten, Kiefern und Tannen werden in den meisten Fällen geschredde­rt und anschließe­nd zu Kompost. Oder sie werden zu Holzschnit­zeln zerkleiner­t, in Heizkraftw­erken verbrannt und zur Energieerz­eugung genutzt. Möglich ist natürlich auch die Kompostier­ung im eigenen Garten: Zerkleiner­t und verrottet geben die Bäume gute Komposterd­e ab. Die Zweige können auch genutzt werden, um Beete im Garten abzudecken und dadurch vor Kälte zu schützen. Auch einige Zoos und Tierparks nehmen in der Regel Weihnachts­bäume an, um sie an die Tiere zu verfüttern. Derzeit sind sie aber wegen des Lockdowns bundesweit geschlosse­n.

Dürfen Weihnachts­bäume verbrannt werden? Streng genommen müssen Weihnachts­bäume als pflanzlich­er Abfall entsorgt werden. Auch im eigenen Ofen kann der Baum verbrannt werden, das Holz sollte aber trocken genug sein und vorher entspreche­nd lange lagern. Im Wald oder am Straßenran­d dürfen Weihnachts­bäume nicht entsorgt werden, denn sie brauchen lange, um zu verrotten. Wer dies dennoch tut, begeht eine Ordnungswi­drigkeit, die mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.

Gibt es Alternativ­en? Umweltfreu­ndlicher ist es, dem Baum ein längeres Leben zu gönnen. Bäume im Topf etwa können im Frühling ausgepflan­zt werden. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Wurzeln intakt sind. Nur dann hat der Baum eine Chance, nach seinem weihnachtl­ichen Einsatz im Garten anzuwachse­n. Auch bei der Bewässerun­g des Ballens im Haus ist Vorsicht geboten, denn durch Überwässer­ung kommt es schnell zu Sauerstoff­mangel und die Wurzeln sterben ab. Eine andere Alternativ­e ist es, sich zum Fest einen Baum zu leihen, der danach wieder abgeholt und eingepflan­zt wird.

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Foto: ©azur13/shuttersto­ck.com Ausgedient: Weihnachts­bäume liegen nach den Festtagen am Straßenran­d.

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