Heidenheimer Neue Presse

Schwimmen muss sein

- Gerold Knehr über eine lebensgefä­hrliche Lockdown-folge

Bald nun schon ein Jahr beschäftig­t uns alle das Thema Corona. Und jeder Tag macht die gravierend­en Auswirkung­en, welche die Pandemie haben kann, deutlicher. Nicht zuletzt im Sport. Wenn selbst „König Fußball“bangt, ob die seit Monaten Ball-entwöhnten Kids nach dem Lockdown den Weg zurück zu ihrem Verein finden werden, kann man sich leicht vorstellen, wie sehr weniger populäre Sportarten um ihre Zukunft fürchten. Bleibt die Hoffnung, dass sich – frei nach Loriot – die abgewandel­te Erkenntnis durchsetzt: Ein Leben ohne Sport ist möglich, aber sinnlos.

Bei einem Sport freilich können fehlende Grundlagen lebensgefä­hrlich werden. Wenn immer weniger Kinder angesichts der weiterhin geschlosse­nen Bäder nicht oder nur schlecht Schwimmen lernen, steigt die Gefahr, dass in Zukunft mehr Menschen ertrinken werden. „Das ist ein Risiko, das man in seinem Leben ausschließ­en kann und auch sollte“, sagt Franziska van Almsick, die frühere Freistil-weltmeiste­rin und mittlerwei­le zweifache Mutter.

Andere Sportarten können auf digitale Trainingsf­ormen ausweichen. Schwimmen aber kann man nicht am Computer lernen, man muss ins Wasser. Dass jetzt ein ganzer Jahrgang keine Möglichkei­t dazu hat, ist fatal. Schließlic­h geht es hier nicht wie beim Fußball, Handball oder Basketball nur um den Spaß. Daher muss dafür gesorgt werden, den Schwimmunt­erricht nachzuhole­n. Kein Kind darf am Ende der Grundschul­e Nichtschwi­mmer sein.

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