Dehoga kritisiert hohe Provisionen
Der Verband rät Lokalen, auf eine Zusammenarbeit mit Lieferdiensten zu verzichten.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) rät Restaurants, auf eine Zusammenarbeit mit Lieferdiensten wie Lieferando und Wolt nach Möglichkeit zu verzichten. Dehoga-hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges kritisierte gegenüber dem „Tagesspiegel“insbesondere die Provision, die Lieferdienste von den Restaurants verlangen. Diese beträgt bei einer Lieferung bis zu 30 Prozent des Bons.
„Da kann der Gastronom nicht existieren. Das geht gar nicht“, sagt Hartges. Wer ein Geschäft in guter Lage mit Stammkunden hat, solle immer versuchen, den Abholservice selbst anzubieten. „Das lohnt sich auf jeden Fall mehr, da keine Provisionen anfallen und der direkte Kontakt zu den Gästen weiter gepflegt wird.“Das empfiehlt auch die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG). Die Zusammenarbeit könne einerseits den Lokalen helfen, Umsatz zu generieren, sagt ein Ngg-sprecher. „Andererseits begeben sich die Gastronomen durchaus in ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis.“
Dehoga zufolge beklagen sich Lokale, dass die Lieferdienste in ihre Preissetzung eingreifen und bei den Kosten intransparent seien. Von Lieferando hieß es, jedes Restaurant dürfe seine Preise weiterhin festlegen. Im Interesse der Endverbraucher gelte es aber, die Lieferpreise auf verschiedenen Kanälen gleich zu gestalten. Ein Sprecher wies zudem darauf hin, dass bezogen auf alle Bestellungen weniger als 10 Prozent der Restaurants 30 Prozent Provision zahlten, und dafür den Logistikservice in Anspruch nähmen. Seit März vermittele das Unternehmen Bestellungen zur Selbstabholung kostenfrei.